Susan Kreller erhält den mit 5000 Euro dotierten Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2020 der Deutschen Bischofskonferenz für ihr Buch „Elektrische Fische“ (Carlsen). Darin erzählt sie von Emma, die mit ihrer Familie Dublin verlassen muss und zu ihren Großeltern in ein Dorf in Mecklenburg-Vorpommern zieht. Aus aktuellem Anlass greift die Autorin zu einem vor 26 Jahren erstmals erschienenen Titel: „Die Coronakrise macht mir das Lesen schwer. Und das Schreiben. Sie zupft an allen Wörtern, arrangiert sie neu, stellt sie immer wieder infrage. Also blättere ich in einem Buch, das mich schon oft getröstet und gehalten hat, ein zartes, für mich unendlich kostbares Büchlein, das, wenn überhaupt, nur noch antiquarisch zu erwerben ist: ‚Schreiben‘ von Marguerite Duras, 1994 in deutscher Übersetzung erschienen. In ausgesuchten Sätzen, alle von präziser Eleganz, zieht die große französische Schriftstellerin durch ihr altes Haus in Neauphle-le-Château bei Paris, ein mit Efeu und Sprache bewachsenes Schreibhaus, in dem einige ihrer Werke entstanden sind, und huldigt dem fragilen, oft bitteren, zumeist einsamen Glück des literarischen Schreibens: ‚Das Geschriebene kommt wie der Wind, es ist nackt, es ist Tinte, es ist das Geschriebene, und es geht vorüber, wie nichts anderes im Leben vorübergeht, nichts weiter, außer das Leben.‘“
Marguerite Duras Schreiben, 64 S., Suhrkamp, ISBN 978-3-518-40611-3
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