Susanne Krones ist Programmleiterin für deutschsprachige Literatur bei Penguin Hardcover. Sie hat den Briefwechsel zwischen Sarah Kirsch und Christa Wolf gelesen: „Wer Gegenwartsliteratur verlegt, tut gut daran, abseits des Schreibtischs die Großen der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts zu lesen und die Maßstäbe zurechtzurücken. 30 Jahre umfasst die Korrespondenz von Wolf und Kirsch, 30 Jahre, in denen sich Nähe und gegenseitige Unterstützung mit Phasen der Enttäuschung und immer weiteren Entfremdung abwechselten. Wer den Briefwechsel liest, erlebt zwei herausragende Intellektuelle, deren ästhetische Ausdrucksformen unterschiedlicher nicht hätten sein können, die einander aber doch ohne Konkurrenz respektierten und eine große Offenheit zulassen konnten, wenn etwa Christa Wolf im Januar 1963 notiert: ‚Zwei große Gefahren gibt es: Daß man sich selbst gegenüber mißtrauisch wird und anfängt, Sachen zuzugeben, an die man im Träume nicht gedacht hat (…); und die zweite: Daß man im Feuer der Kritik, die oft unsachlich ist und mit falschen Methoden geführt wird, die Selbstkritik verliert.‘ Sabine Wolf hat den Band herausgegeben und hervorragend ediert und kommentiert.“
Sarah Kirsch, Christa Wolf „Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt“. Der Briefwechsel. 438 S., 32 €, Suhrkamp, ISBN 978-3-518-42886-3
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