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Tom Erben feiert »Effingers«

Tom Erben (Foto: wbg)

Tom Erben bildet seit dem 1. Mai mit Dr. Clemens Heucke die Doppelspitze der wbg-Verlagsleitung. Er hat „Effingers“ gelesen: 

„Ich habe Gabriele Tergits Titel verschlungen, gefressen, gefeiert, begeistert daraus vorgelesen, weiterempfohlen und stapelweise verschenkt. Das Buch setzt ein um 1860 in der süddeutschen Provinz und macht den Aufstieg Berlins und seines Bürgertums über vier Generationen bis in die Zeit des Nazi-Deutschlands so greifbar, als ob man darin umherwandelt.

Gabriele Tergit, die rechtzeitig emigrierte, setzt mit diesem Buch der bürgerlichen Kultur der Berliner Juden ein Denkmal. Dass diese untergegangene Welt zu einem großen Teil unsere Kultur ist, macht dieses Buch so wertvoll für heutige Leser.

Tergit schreibt herrlich respektlose und unkorrekte, staunenmachende Sätze; sie skizziert so glaubhaft Menschen und Typen und deren Stimmungen – mit einem sehr weiblichen und immer lebensklugen Blick auf Alltagsdetails. Sie fängt damit Epochenumbrüche ein und macht das menschlich-widersprüchliche ebenso verständlich wie den großen Lauf der Dinge. Wenn Sie dieses Buch verschlungen haben, werden Sie „Käsebier auf dem Kurfürstendamm“ ebenso begeistert lesen – eine Satire auf den Medienbetrieb der 20er, so unfassbar aktuell, dass uns angst und bange werden kann.“

Gabriele Tergit: Effingers, 912 S., 14 €, btb, ISBN 978-3-442-71972-3

 

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