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Empörung über Verbot von Buchabholstationen

Die erneuten coronabedingten Schließungen sorgen im österreichischen Buchhandel für deutliche Umsatzeinbuße und Existenzängste. Umso größere Empörung regt sich nun, da auch Abholstationen nicht erlaubt sind.

Auch „im Gasthaus darf sich jedermann sein vorbereitetes Essen abholen und auch bezahlen“, zeigte sich der Obmann des Fachverbandes der Buch- und Medienwirtschaft, Friedrich Hinterschweiger, in einer Aussendung „empört über diese Ungleichbehandlung“, wie die Tageszeitung „Kurier“ schreibt. In Österreich ist es derzeit dem gesamten Einzelhandel untersagt, Abholstationen anzubieten.

Nach kleineren Protesten vor dem österreichischen Parlament hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf Twitter reagiert und begründet: „Rechtlich ist das Problem, dass Buchhandlungen Betriebsstätten des Handels sind und eine Öffnung dem Gleichheitsgrundsatz zum restlichen Handel widerspricht. Aber wir prüfen nochmals, ob wir irgendeine Lösung finden.“

Benedikt Föger, Chef des Buchhandelsverbandes zeigte Verständnis hinsichtlich der Gleichstellung betonte aber, dass es angebracht wäre, den Buchhandel auszunehmen und Abholstationen zu erlauben, „da man sonst nur den Onlinegiganten in die Hände spielt.“ Föger, der auch Chef des Czernin Verlags ist, sagte weiter: „Rund ein Drittel des Jahresumsatzes im Buchhandel wird in der Vorweihnachtszeit erwirtschaftet, und ohne diese Umsätze wird die ohnehin gebeutelte Branche in große Schwierigkeiten kommen. Abholstationen würden ein Teil der Hilfe sein, aber auch finanzielle Unterstützung bei der Digitalisierung und ein entsprechend hoher Umsatzersatz während des Lockdowns, da diese Branche übers Jahr gerechnet ganz besonders betroffen ist.“

Gespräche mit dem Kunststaatssekretariat laufen. Das Kulturressort will gemeinsam mit dem Hauptverband des österreichischen Buchhandels (HVB) in den kommenden Tagen eine gezielte Fördermaßnahme für Digitalisierungsprojekte präsentieren.

Im ersten Lockdown waren Buchabholstationen in Österreich noch erlaubt. Jetzt sind nur noch Auslieferungen nach Hause möglich, ein großer Mehraufwand für viele Buchhändler. Hinzu käme, dass es aufgrund der geöffneten Schulen auch weniger Buchbestellungen gebe, wie Buchhändlerin Gabi Zeiser im „Kurier“ berichtet.

Der HVB bietet österreichischen Buchhändlern auf seiner Website Unterstützung in Form von frei verwendbaren Werbematerialien an und weist auf die Plattform www.buchhandel.at hin, die lokalen Buchhandlungen eine größere Sichtbarkeit geben soll.

Buchhandel in Österreich: Umziehen an den Packtisch

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