Das gebundene Sachbuch, Wachstumssegment der zurückliegenden drei Monate, verliert Mitte November an Zugkraft:
- Nachdem die Umsätze mit gebundenen Sachbüchern seit August zweistellig über den Vorjahreswochen lagen, notiert die Warengruppe vergangene Woche nur noch knapp 7 Prozent über Vorjahr.
- Topseller „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin war erstmals seit Anfang September nicht mehr meistverkauftes Buch im Sortimentsbuchhandel.
- Während in den vorangegangenen Herbstwochen das gebundene Sachbuch dank anderer weiterer starker Titel („Robert Enke“, „Das Ende der Geduld“, „3096 Tage“, der neuen Precht, und die Keith Richards-Biografie) auch ohne den Sarrazin-Effekt im Plus gewesen wäre, lässt jetzt das Interesse am Sachbuch insgesamt etwas nach.
Das gilt erst recht fürs Taschenbuch: Das Sach-Taschenbuch hat im Zuge des Hardcover-Booms verloren.
Ist es nicht sehr gewagt, anhand ein paar weniger absolut untypischer Ausreißer nach oben, die natürlich dieses künstliche Niveau nicht ewig halten konnten, eine ganze Buchart kleinzureden? Solche Miniaturstatistiken sind interpretierbar. Man könnte genauso daraus schließen, die falschen Manuskripte würden eingekauft oder das Sachbuch lege mit sieben Prozent zum Vorjahr gut zu.