Verlage stehen in schwierigen Verhandlungen über die »Onleihe« der öffentlichen Bibliotheken. Mit Blick auf die Autorentantiemen rät Verleger Matthias Ulmer (Foto: Mike Minehan) zu Leihgebühren für E-Books. Ulmer ist Inhaber des Verlags Eugen Ulmer und der Vorsitzende des Verleger-Ausschusses im Börsenverein.
Bibliotheksvertreter behaupten, dass Verlage die E-Book-Ausleihe der Bibliotheken boykottieren, um die eigenen, teureren Mietmodelle nicht zu gefährden. Stimmt das?
Nein. Hinter diesem Vorwurf steckt politisches Kalkül: Die Bibliotheken hoffen, dass der Gesetzgeber ihnen bei der geplanten Reform des Urheberrechts freien Zugang zu allen am Markt verfügbaren E-Books einräumt. Um das zu erreichen, versuchen Vertreter der Bibliotheksverbände durch den Boykottvorwurf Stimmung zu machen. Richtig ist, dass etwa die großen Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bonnier den Vertrag für die „Onleihe“ des Bibliotheksdienstleisters Divibib noch nicht unterschrieben haben, weil er für Verlage ein unkalkulierbares Risiko birgt.
Welches?
Das Problem ist, dass die Verlage durch das Urhebervertragsrecht verpflichtet sind, den Autoren für E-Books eine nutzungsabhängige Vergütung zu zahlen. Divibib bietet den Verlagen für die Lizenz zum Verleihen eines E-Books aber nur eine einmalige Zahlung an. Wenn ein Titel häufig ausgeliehen wird, kann für den Verlag die Situation eintreten, dass er dem Autor mehr zahlen muss, als er selbst von Divibib für die Lizenz bekommen hat.
Ist das nicht nur eine theoretische Gefahr?
Durchaus nicht. Bei körperlichen Büchern stellen die Bibliotheksnutzer zwar nur etwa 10% der Leser und auch bei den E-Books ist das Gesamtvolumen im Moment noch überschaubar. Aber es zeichnet sich schon ab, dass die E-Book-Ausleihe der Bibliotheken auf einen viel größeren Marktanteil wachsen wird. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Titel nicht im virtuellen Regal „verstauben“, sondern von einem größeren Nutzerkreis häufiger ausgeliehen werden.
Wie könnte eine Lösung aussehen, die für die Verlage akzeptabel wäre?
Die Verlage müssen Druck auf die Divibib ausüben, ihre Verträge zu ändern. Wir sehen durchaus, dass auch die Bibliotheken in einer Klemme sind: Wenn sie von E-Book-Ausleihern auch in Zukunft nur die pauschale Bibliotheksgebühr verlangen wollen, müsste die öffentliche Hand ihre Etats deutlich aufstocken, wozu sie aller Voraussicht nach nicht bereit sein wird. Dieses Problem kann aber nicht dadurch gelöst werden, dass Verlage und Autoren quasi enteignet werden. Ich denke, die Bibliothekare sollten über ihren Schatten springen und von den Nutzern bei der E-Book-Ausleihe eine Gebühr von vielleicht 1 Euro verlangen. Das würde schon reichen.
aus: buchreport.express 43/2014
Ich bin SCHRIFTSTELLER und VERLAGE tun nichts für den
SCHRIFTSTELLER- sie hinken halt Jahrzehnte
hinterher und wollen sich weiter MÄSTEN.
GUT DASS SIE AUSSTERBEN JE SCHNELLER DESTO BESSER!
VERLAGE TUN NICHTS!
heutzutage gibt es i-tunes oder Amazon…
Sagt ein verzweifelter nicht bekannter Schriftsteller…