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Erfolg im zweiten Anlauf

Einen besseren Einstand hätte sich Amy Einhorn für ihr gleichnamiges Imprint unter dem Dach von Putnam nicht wünschen können: Ihr erstes Buch als Verlegerin ist in den USA einer der Erfolgstitel des Jahres. Annähernd 700.000 Hardcover wurden allein bis Anfang Dezember von Kathryn Stocketts Debüt „The Help“ verkauft. Und auch für das Weihnachtsgeschäft gilt das Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels als einer der großen Favoriten.

„The Help“ ist eines jener Bücher, die das Vorurteil vom stromlinienförmigen US-Bestsellergeschäft, in dem für individuelle Titel kein Platz ist, immer wieder einmal aushebeln. Dabei war der Anfang überhaupt nicht vielversprechend: Zwar hatten sich Amerikas Literaturkritiker nach der Auslieferung im Februar gegenseitig mit Lobeshymnen für den Südstaatenroman übertroffen, doch mehr als ein kurzer Auftritt in den unteren Regionen der Bestsellerlisten war nicht drin, worauf das Buch in der Versenkung verschwand.

Doch Anfang Juni war „The Help“ wieder da: Getragen von Mundpropaganda im Indie-Buchhandel und dem zunehmenden Interesse der Reading Groups, die Amy Einhorn mit Anfragen und Einladungen für die Autorin überhäuften. Mittlerweile ist der Roman seit 23 Wochen im Bestseller-Ranking von „Publishers Weekly“ und „New York Times“ immer unter den Top 10. Weil die gebundene Ausgabe noch so gut läuft, hat der Verlag die für Februar geplante Taschenbuchausgabe auf Juni verschoben.

Mit dem Erfolg in den USA wächst auch das internationale Interesse. Putnam, der die Weltrechte hält, hat inzwischen Lizenzen in 29 Länder verkauft. Die deutschen Rechte sicherte sich btb, wo der Roman voraussichtlich Anfang 2011 erscheinen wird.

„New York Times“ schürt Nachfrage

Den „Ritterschlag“ erhielt Kathryn Stockett Anfang November, als Motoko Rich, die einflussreiche Literaturredakteurin der „New York Times“, ihrem Buch einen ausführlichen Hintergrundartikel widmete und damit erneute Nachfrage schürte. Rich über „The Help“: „Der Roman hat die klassischen Elemente eines Publikumslieblings; einige mutige Frauen, eine fesselnde Handlung, scharf gezeichnete Bösewichte und ein bisschen Geschichtsunterricht.“

Der Roman, erzählt aus der Sicht von drei Frauen, spielt in Jackson, Mississippi anno 1962: Farbige Frauen dürfen die Kinder weißer Familien großziehen, sind aber nicht vertrauenswürdig genug, das Tafelsilber zu putzen. Skeeter, weiß, privilegiert und frisch von der Universität nach Jackson zurückgekommen, will Schriftstellerin werden. Für ihren ersten Roman greift sie ein heißes Eisen auf und bringt zwei dieser Haushaltshilfen zum Reden, über ihr Leben, ihre unterbezahlte Arbeit, kleine und große Schikanen und ihr Verhältnis zu den weißen Frauen, für die sie arbeiten, beide sehr gute Bekannte von Skeeter.

Anja Sieg, sieg@buchreport.de

www.kathrynstockett.com

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