Der erhoffte Ansturm auf den stationären Einzelhandel nach dem Corona-Shutdown ist ausgeblieben. Das zeigt der neue „Corona Consumer Check” des IFH Köln. Ladengeschäfte werden demnach noch immer verhalten besucht. Gründe dafür seien unter anderem die Gewöhnung ans Onlineshopping sowie teils unzulängliche Abstands- und Hygieneregeln und die Angst vor einer Infektion.
Das IFH Köln analysiert in seiner Studie das Stimmungsbild zum Konsumverhalten in Deutschland. Hierfür werden seit vergangenem Jahr regelmäßig 500 Konsumentinnen und Konsumenten in einer bevölkerungsrepräsentativen Onlinebefragung zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Die Ergebnisse der aktuellen 10. Befragung von Mitte Juli 2021 im Überblick:
- Auch Wochen nach dem Ende des zweiten Lockdowns sind die Besuche im stationären Handel im Juli 2021 nicht wieder angestiegen.
- Die täglichen oder zweitäglichen Besuche nehmen minimal zu.
- Mehrmalige Besuche in der Woche gehen im Vergleich den Erhebungen im Herbst letzten Jahres deutlich zurück, liegen aber über dem Wert vom Sommer 2020.
- Die Zahl derer, die stationäre Läden seltener oder gar nicht aufsuchen, steigt seit Herbst 2020 stetig.
Zwischen Shoppinglust und Corona-Unsicherheit
Gespalten zeigen sich die Konsumentinnen und Konsumenten bei der Einschätzung der Corona-Lage im Handel:
- Die Hälfte hat Lust, stationär einzukaufen.
- Etwas mehr (60%) sind auch mit den Hygienekonzepten im stationären Handel zufrieden.
- Knapp 40% meiden allerdings Geschäfte, weil ihnen die Innenstädte zu voll sind.
- 21% fühlen sich generell beim stationären Einkauf nicht sicher.
Wechsel ins Onlineshopping
Insbesondere jüngere Konsumentinnen und Konsumenten zwischen 18 und 29 Jahren haben sich laut Studie ans Onlineshopping gewöhnt: 47% wollen auch zukünftig weniger stationär einkaufen als vor der Pandemie.
Dieser Wert liegt im Gesamtschnitt der Bevölkerung mit 33% deutlich niedriger. Ein weiteres Drittel gibt an, dass die Pandemie ihr Online-Einkaufsverhalten nicht nachhaltig ändern wird.
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