Mord und Totschlag in Bella Italia: Gleich zwei Commissari ermitteln in dieser Woche neu auf der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik im Hardcover. Der Autor Andrea Camilleri platziert sich als höchster Neueinsteiger mit „Das Spiel des Poeten“ (Bastei Lübbe) auf Rang 7. Auf Platz 22 folgt Donna Leon mit „Tod zwischen den Zeilen“ (Diogenes).
Bereits zum 15. Mal konnte Camilleri einen Hardcover-Bestseller landen, bislang rangierte der Italiener überwiegend im Mittelfeld der Liste. Mit „Das kalte Lächeln des Meeres“ gelang ihm im Oktober 2004 auf Rang 14 die beste Platzierung – bis jetzt. Im 16. Band um Commissario Salvo Montalbano feuert ein greises Geschwisterpaar Schüsse ab, sobald sich jemand ihrer Wohnung nähert. Massakrierte Gummipuppen halten den Ermittler ebenfalls auf Trab. Montalbano, er gilt laut Verlag „inzwischen weltweit als Inbegriff für die sizilianische Lebensart“, erinnert sich in dem Roman an einen mysteriösen Fall, bei dem die Leiche eines verschwundenen Mädchens nie gefunden wurde.
Auch im 23. Fall für Leons Commissario Guido Brunetti verschwindet eine Person, ein amerikanischer Forscher, der Dauergast in der altehrwürdigen Biblioteca Merula war. Darüber hinaus wurden wertvolle Folianten aufgeschlitzt. Bei seinen Recherchen stößt Brunetti auf einen florierenden Schwarzmarkt für Bücher. Lässt die US-Amerikanerin Donna Leon ermitteln, ist ein Bestseller garantiert. Allein neunmal nahm sie den Hardcover-Spitzenplatz ein und war nie schlechter als Rang 8 notiert.
Passend zur Krimi-Stimmung kann ich jedem Donna Leon Leser den Bildband „Venedig – Eindrücke aus Venedig“ aus dem vagabond-books Verlag empfehlen. Die düstere, mysteriöse Atmosphäre der Fotografien, abseites der touristischen Pfade, lässt den Betrachter in Brunetties Revier eintauchen und die Handlung miterleben, als ob man dabei wäre.