Braucht die Buchbranche noch Vordenker, die mit Memento-mori-Unterton die digitale Transformation durchdeklinieren? Die vor den Folgen der Disruption warnen? Im Anschluss an das Akep-Treffen stellt sich diese Frage einmal mehr.
Tim Cole bei der Akep-Jahrestagung 2016 in Berlin (Foto: Tobias Bohm).
Und die erste naheliegende Antwortet lautet: nicht unbedingt. Denn das, was der Journalist Tim Cole beim #akep 16 in der Berliner Kalkscheune präsentierte, wirkte zunächst wie eine Kompilation des Allzubekannten und oft Gehörten:
- Die drei wichtigsten Trends des Internetzeitalters sind Digitalisierung, Vernetzung und Mobilität.
- Besonders bei den Punkten 2 und 3 hapert es in deutschen Unternehmen.
- #2/Vernetzung: Die Systeme im Unternehmen sind oft verinselt, statt verbunden. Die so wichtigen Kundendaten bleiben im CRM-System drin, ohne dass andere Abteilungen wie die Produktentwicklung darauf zugreifen können/wollen – was CRM zum „Datengrab“ macht.
- #3/Mobile: Die Firmen kommen der Entwicklung des Menschen hin zu „digitalen Beduinen“ nicht entgegen, drei von vier Geschäftsführer verlangen Anwesenheitspflicht im Unternehmen.
- Jedes zweite Unternehmen hat nach eigener Angabe keine digitale Strategie (Verweis auf eine neue Bitkom-Studie).
Auch der Folgevortrag von Christian Hoffmeister (Foto Tobias Bohm), Geschäftsführer des DCI Institute, folgte bei aller rhetorischer Brillianz und großer Unterhaltsamkeit dem bekannten Weckruf-Muster – wenn auch mit weitaus mehr Differenzierungen und Schattierungen.
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