Der wegen des Vormarsches der elektronischen Bücher wiederholt totgesagte US-Buchhandel erweist sich als widerstandsfähiger als erwartet. Für das 1. Halbjahr 2012 haben die Statistiker des Census Bureau ein wenn auch kleines Plus vor dem Komma ausgerechnet, mit dem zu Jahresbeginn nicht unbedingt zu rechnen gewesen war: 6,98 Mrd Dollar hatte der Handel nach sechs Monaten in der Kasse, das sind 0,6% mehr als 2011.
Zum Vergleich: Nach den ersten sechs Monaten beträgt der Umsatzrückstand im deutschen Buchhandel gegenüber dem Vorjahr nach buchreport-Zahlen 2,8%.
Dabei hatte es nach den ersten drei Monaten noch so ausgesehen, als steuerte der Buchhandel im Jahr 1 nach der spektakulären Pleite der Buchkette Borders vom Herbst auf geradem Weg in ein tiefes Minus (siehe buchreport.datei). Doch dann hatte sich das Blatt gewendet. Nach einem Plus von 3,8% im April und 5,7% im Mai hat auch der Juni mit 3,8% über dem Vorjahresmonat gelegen.
Die Zahlen für Juli werden noch auf sich warten lassen, aber erste Meldungen von Mitgliedsbuchhandlungen der American Booksellers Association (ABA) deuten darauf hin, dass der Handel den positiven Trend in die zweite Jahreshälfte mitgenommen hat. Unstrittig ist, dass der phänomenale Erfolg der Ende März erschienenen Erotik-Trilogie „Shades of Grey“ von E.L. James mit über 10 Mio verkauften Exemplaren zu den Motoren des Aufschwungs gehört. Jetzt hofft der Handel, dass „A Casual Vacancy“ von J.K. Rowling (startet am 27. September) einen weiteren Impuls setzt.
Im Video-Interview mit buchreport.de hat Oren Teicher, Chef des Buchhändlerverbands ABA, im Juni den Aufschwung der Independents beschrieben:
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