E. L. James landete mit ihrer Erotik-Trilogie „Shades of Grey“ einen internationalen Bestseller, der im Buchhandel als Umsatz-Aphrodisiakum wirkte, mit rund 150 Mio verkauften Büchern weltweit. Anfang dieses Jahres kündigte ihr Verlag Penguin Random House (PRH) einen neuen Roman der US-Autorin an, in dem es wieder erotisch zugehen soll, diesmal aber ohne Peitschenhiebe und mit mehr Romantik.
Dass der neue Roman von E. L. James wieder ein Verkaufserfolg werden würde, war zu erwarten. „The Mister“, am 20. April bei James’ deutschem Verlag Goldmann erschienen, schafft es mit nur wenigen Verkaufstagen direkt auf Platz 1 der Paperback-Bestsellerliste.
Überraschungsfrei sind auch die Reaktionen in den Feuilletons, die aufgrund des großen Erfolges den neuen Roman nun zwar nicht mehr komplett ignorieren, ihn aber ironisch mit spitzen Fingern in die Schundecke manövrieren. „Wie ein umständlich erzählter, überproduzierter Porno“ lese sich der neue Roman, findet „Literarische Welt“-Redakteurin Mara Delius, die immerhin zugesteht, dass es sich um sehr gute Trash-Literatur handele. Und die „NZZ am Sonntag“ findet darüber hinaus: „Im neuen Buch geht es auch um die Unterdrückung von Frauen in konservativen Gesellschaften oder um soziale Ungleichheit.“
Die Autorin kann kritische Anmerkungen zu ihrem Œuvre ohnehin ganz entspannt sehen: Allein durch die ersten drei Bücher soll sie laut Schätzungen von „Forbes“ über 80 Mio US-Dollar eingenommen haben. Und vom „Time“-Magazin wurde sie zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt ernannt.
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