Susanne Wiesinger war Lehrerin an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten und schilderte in ihrem auf eigenen Erfahrungen beruhenden Debattenbuch „Kulturkampf im Klassenzimmer“ 2018, „wie der Islam die Schulen verändert“. Demnach dominiert die Religion die Wertvorstellungen und damit auch den Schulalltag vieler muslimischer Schüler so stark, dass sich eine regelrechte Parallelgesellschaft herausbildet. Im Anschluss an Wiesingers Aufsehen erregende Schilderungen wurde sie 2019 als Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte ins Bildungsministerium berufen.
Diese Funktion ermöglichte es der ehemaligen Lehrerin, in ganz Österreich unterwegs zu sein und zu erleben, dass sich in den Klassenzimmern „tagtäglich eine bildungspolitische Katastrophe“ abspielt. Die österreichische Bildungspolitik scheitere daran, dass die Parteilinie wichtiger zu sein scheint als wirkliche Hilfe für die Schulen. Ihre Erfahrungen hat Wiesinger in ihrem zweiten Buch „Machtkampf im Ministerium“ (Edition QVV) veröffentlicht, das im Januar Platz 1 der österreichischen Sachbuch-Bestseller einnimmt. Auch mit dem Nachfolgeband über die Einflussnahme der Politik auf das Schulsystem hat Wiesinger wieder für Aufsehen gesorgt. Noch vor Erscheinen des Buches wurde sie ihres Amtes als Ombudsfrau enthoben.
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