Die geschätzt 800.000 Flüchtlinge, die in diesem Jahr nach Deutschland kommen, bedeuten nicht nur eine große gesellschaftliche und organisatorische Herausforderung. Aus Marktforschersicht ist die Zuwanderung und die um 1% wachsende Bevölkerungszahl auch ganz schlicht ein potenzielles Konjunkturprogramm:
- Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW rechnet allein durch die Flüchtlinge für 2016 mit einem Wirtschaftswachstum um ein Viertelprozent.
- Der stagnierenden Lebensmittelbranche winkt kräftigeres Wachstum. „Es ist eine einfache Gleichung: Mehr Menschen müssen mehr essen“, zitiert die „Lebensmittelzeitung“ einen Branchen-Lobbyisten.
- Es entsteht eine regelrechte Flüchtlingsindustrie, die die „Versorgungspanik“ der Kommunen mit kräftigen Preisaufschlägen nutze, berichtet der SPIEGEL („Helfen lohnt sich“).
Die Profiteure reichen von Chemieklo-Lieferanten über Catering-Unternehmen bis hin zu Mobilfunkanbietern mit Prepaidtarifen. Die Buchbranche gehört nicht zu den Gewinnlern und hat sich bisher vor allem um die Pflege der Willkommenskultur verdient gemacht.
Mehr Menschen müssen mehr lernen
Professioneller Hauptanknüpfungspunkt ist die Integration durch Bildung und Spracherwerb sowie auch ein potenzielles Wachstumsthema, das die einschlägigen Verlage beschäftigt, analog zur Lebensmittelbranche: Mehr Menschen müssen auch mehr lernen.
Tatsächlich hat der Verkauf von Deutsch-Lernmaterialien laut Media-Control-Daten zuletzt zweistellig zulegen können. Das volkshochschulbewährte Material für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) passt aber nur bedingt für die aktuelle Flüchtlingsbeschulung.
Welche Titel die Sprachenverlage bereits veröffentlicht und noch in Planung haben, lesen sie im aktuellen buchreport.express, hier zu bestellen.
Kommentar hinterlassen zu "Erste Hilfe in Deutsch"