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Es geht ums System

Titel zum Kapitalismus haben Konjunktur. Bekannte Namen und Publikumsverlage führen die Liste an. Julian Nebel (Finanzbuch) gibt eine Einschätzung zum Segment.

Kiepenheuer & Witsch, Eichborn und Ariston – auch nicht gerade typische Wirtschafts-Buchverlage belegen obere Ränge auf der Wirtschafts-Bestsellerliste. Ein Beleg dafür, dass Wirtschaftsthemen in der Breite populärer werden? Das Interesse nehme insgesamt zu, meint Finanzbuch-Pressesprecher Julian Nebel. Das gelte vor allem für Titel, die an der Schnittstelle zu Politik, Gesellschaft, Geschichte oder Philosophie stünden. „Reine Wirtschaftstitel laufen eher schleppend, was man auch an den schrumpfenden Regalmetern im Handel sieht.“

Zu den gefragtesten Themen gehörten Hilfestellungen für Privatanleger und Verbraucher zur aktuellen Nullzinsphase, Titel zur Altersvorsorge und zum richtigen Anlegen. Auch anthropologische, philosophische oder historische Erklärstücke zum Wirtschaftssystem seien gefragt. „Die Menschen wollen wissen, woher diese empfundene Ungleichheit kommt“, sagt Julian Nebel und schließt an: „Was immer geht sind Biografien erfolgreicher und faszinierender Unternehmer.“ Über die Konkurrenz aus den Unterhaltungsverlagen freut sich Finanzbuch nach dem alten Wirtschaftsprinzip „Konkurrenz belebt das Geschäft“: „Tatsächlich freuen wir uns, dass sich endlich auch andere Verlage für Wirtschaftsliteratur interessieren und merken, dass dies ein spannendes Feld ist. Das Wasser wird uns da nicht abgegraben. Ich möchte es mit einer Kneipe vergleichen: Andere Kneipen in der gleichen Straße sind fürs Geschäft besser, als wenn du die einzige Kneipe hast.“

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