Die Coronakrise hat alle Wirtschaftsbereiche hart getroffen. Doch wie hart ist es wirklich für Buchhandlungen und Verlage? Und was passiert denn jetzt mit der Frankfurter Buchmesse? Diese Fragen hat Claus-Jürgen Göpfert der Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs (Verlag Hermann Schmidt) gestellt. Sie berichtet in dem Interview in der „Frankfurter Rundschau” über die Nöte der Branche und betont den Zeitplan des Börsenvereins und seiner Wirtschaftstochter Frankfurter Buchmesse, Ende Mai zu entscheiden, ob und in welcher Form die Messe stattfindet.
Viele Marktteilnehmer tendierten in Richtung stattfinden lassen: „Es gibt einen wahnsinnigen Durst nach der Buchmesse“, berichtet die Hermann-Schmidt-Verlegerin. „Wir werden natürlich mit Anrufen und E-Mails überhäuft. Wir beraten intensiv, in einem fort. Wir bekommen aber auch viele Nachrichten, die uns bitten und auffordern: Lasst die Buchmesse unbedingt stattfinden, wir brauchen sie auf jeden Fall!“
Die Entscheidung müsse nach sorgfältigem Abwägen gefallen werden, aber klar sei schon jetzt: „Die übliche drangvolle Enge in den Messehallen wird es nicht geben. Aber ein Szenario, das wir prüfen, sind breitere Gänge mit weniger Ständen. Wir sind bestrebt, vieles ins Digitale zu verlagern. So wird ein Teil des Rechtehandels sicherlich im Internet abgewickelt werden“, gibt Schmidt-Friderichs einen Einblick in die Optionen, die aktuell in Frankfurt diskutiert werden.
Wie mit den Gastländern (2020: Kanada) umgegangen wird, ist hingegen noch unklar: „Wir sind mit allen Gastländern intensiv im Gespräch. Einer Verlegung müssten natürlich alle Gastländer zustimmen, die bereits feststehen. Und wir wissen nicht, ob es ein Jahr später noch das Geld für den Auftritt gibt.“
Frankfurter Fragezeichen: Viel Unsicherheit wegen der Buchmesse 2020
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