Margarete von Schwarzkopf ist eine ausgewiesene Krimi-Expertin. Die Journalistin und Kritikerin ist in mehreren Literaturpreis-Jurys vertreten. Seit einigen Jahren schreibt sie auch selber Krimis, die bei Emons erscheinen.
Auf dem Buchmarkt ist Spannungsliteratur eine stabile Umsatzsäule. Warum ist der Kriminalroman so beliebt?
Er war eigentlich schon immer beliebt und ist es gerade in diesen sehr unruhigen und unschönen Zeiten, weil man weiß, in einem Kriminalroman gibt es fast immer ein gutes Ende, selten bleibt es offen. Mit Ausnahme vielleicht der Romane von Patricia Highsmith.
Sie haben in diesem Zusammenhang einmal von einem „Entgiftungsprozess des Geistes“ gesprochen: Wir würden in einer Welt leben, die so blutrünstig sei, dass die Krimigewalt eine Erholung biete. Weil es am Ende, anders als bei den Nachrichten, eine Erlösung gebe.
Ja, und das ist für Menschen sehr beruhigend. Sie erleben im Krimi die Schrecken dieser Welt und können mit gutem Gewissen das Buch irgendwann beiseite legen.
Der Krimi bietet also eine Art Trostfunktion?
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