Wie das „Handelsblatt“ berichtet, haben Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss die Mitarbeiter über die Pläne des Managements zur Sanierung des Essener Warenhauskonzerns informiert. Geplant seien demnach insgesamt Einsparungen von Personalkosten in Höhe von 1950 Vollzeitstellen, unter Berücksichtigung der Teilzeitquote wären das etwa 3000 Mitarbeiter. In der Essener Zentrale, intern Service-Center genannt, solle „mehr als jeder vierte Arbeitsplatz“ wegfallen, zitiert das „Handelsblatt“ aus dem Schreiben der Arbeitnehmervertreter. Bei Karstadt.de sei die Rede von 90% der Belegschaft.
Betriebsrat: Entlassung von 3000 Karstadt-Mitarbeitern geplant
Essener Kahlschlag
Nicht nur bei Weltbild stehen die Zeichen aktuell (wieder) auf Kosten-Diät. Im weitaus größeren Maßstab sollen bei Karstadt Mitarbeiter entlassen werden: Mehr als jeder vierte Arbeitsplatz soll wegfallen.
Karstadt habe sich auf Anfrage nicht äußern wollen.
Fazit des Gesamtbetriebsrats und des Wirtschaftsausschusses: „Dies ist kein Sanierungsprogramm, sondern ein Kahlschlag und ein Frontalangriff auf alle Beschäftigten von Karstadt!!!“
Herr Berggruen hat damit angefangen – kassiert seine Holding eigentlich noch für die Namensrechte? – und der Österreicher macht hier weiter. Ich frage mich, wann die Allgemeinheit endlich hinter diese Taktik blickt: Man hatte niemals vor, Karstadt zu retten. Wozu auch? 08/15-Warenhäuser sind so rentabel geworden wie Plattenläden. Es geht einzig und allen um die Immobilien. Einige Edel-Häuser wurden doch schon ausgegliedert und verkauft, der Rest wird gnadenlos abgewickelt. Man sollte den Beschäftigten endlich reinen Wein einschenken, statt sie einer trügerischen Hoffnung zu überlassen. So hätten einige von ihnen wenigstens noch Zeit, sich nach einer neuen Beschäftigung umzusehen. Und wer sich jetzt über meine Worte aufregt, fasst sich an die eigene Nase: „Wie viel habe ich zuletzt online eingekauft? Wie viel vor Ort bei Karstadt&Co?“ – So ist der Lauf der Dinge. Nostalgie hilft nicht bei Geschäften, sonst würden wir heute alle noch auf Pferden reiten und mit 13 die Schule verlassen.