Wie entwickelt sich der E-Book-Markt in Europa? In dieser Frage wagt Cristina Mussinelli laut Publishing Perspectives eine Prognose. Die italienische Expertin für digitales Publizieren geht davon aus, dass die großen Konzerne Google und Amazon auf dem alten Kontinent Probleme bekommen, sich so rasant zu entfalten wie in den USA.
Mussinelli, Beraterin für digitales Publizieren beim italienischen Verlegerverband, zeigt folgende Hintergründe und Trends:
- Anders als in den USA seien die ersten E-Book-Plattformen in Europa von Verlagen, Buchhandlungen und Branchenverbänden eröffnet worden, in Italien beispielsweise von Rizzoli, Feltrinelli und der Gruppo Gems, in Frankreich durch Gallimard und Flammarion.
- In vielen Ländern liege der E-Anteil am Gesamtumsatz zwar nur bei 1%, perspektivisch könne der Kontinent jedoch zum drittgrößten Markt nach den USA und Japan aufsteigen.
- Die europäischen Verlage seien weniger besorgt als die US-Buchhäuser, durch den wachsenden E-Book-Markt insgesamt weniger Gewinn zu machen (Kannibalisierung).
- Ursachen: Verglichen mit den USA gebe es mehr Vertriebskanäle, einige davon in der Hand der großen Verlage. Außerdem schütze teilweise eine Preisbindung vor Dumping-Gefahren. Schließlich sei der Preisabstand zwischen Print- und E-Büchern geringer, was u.a. durch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze bedingt sei.
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