Der Gründer und langjährige Leiter des Rowohlt Theaterverlags Klaus Juncker ist am 24. September im Alter von 89 Jahren gestorben. Juncker, Jahrgang 1922, war Dramaturg bei Gustaf Gründgens am Düsseldorfer Schauspielhaus, als der Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt ihn 1957 mit der Gründung des Rowohlt Theaterverlags beauftragte, den er bis 1984 erfolgreich führen sollte. Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihm, nicht nur junge deutsche Autoren, sondern auch ausländische, vor allem englische, für den Verlag zu gewinnen. Schon 1958 erwarb er für Rowohlt die Rechte an den Stücken von Harold Pinter; Joe Orten, Tom Stoppard und Alan Ayckbourn folgten. Er entdeckte Rolf Hochhuth und verlegte dessen Theaterstück „Der Stellvertreter“, das nach der Uraufführung 1963 heftige Kontroversen auslöste und zum Welterfolg wurde. Besondere Verdienste erwarb sich Juncker im Hinblick auf das Werk von Václav Havel: Als in den späten 60er Jahren das kommunistische Regime der Tschechoslowakei dem politisch engagierten Havel ein Aufführungs- und Publikationsverbot erteilte, sorgte er dafür, dass dessen Texte außer Landes geschmuggelt und weltweit publiziert und aufgeführt werden konnten.
Quelle: Rowohlt
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