Mit der zweiten Generation des E-Book-Readers Oyo (Verkaufsstart am 29. November, Foto) und neuen Non-Book-Sortimentsbereichen als Zugpferden blickt Thalia optimistisch aufs Weihnachtsgeschäft. Der Primus im stationären Buchhandel sieht sich „auf allen Kanälen“ für das Jahresfinale gerüstet.
Der neue Oyo-Reader (119 Euro) verfügt nach Angaben des Hagener Unternehmens über eine verbesserte Prozessorleistung, eine verlängerte Akkulaufzeit, einen höheren Kontrast und neue Funktionen wie beispielsweise eine Wörterbuch- und Wikipedia-Anbindung. An sozialen Funktionen umfasst die Geräte-Software eine neu implementierte Facebook– und Twitter-Anbindung, damit Leser E-Books weiterempfehlen können.
Neben dem neuen Reader verweist Thalia auf die Anfang November gelaunchte E-Reading-App (zunächst nur für Android-Geräte), den Relaunch der Plattform thalia.de im Oktober und ausgeweitete Aktivitäten auf der Facebook-Seite der Hagener.
Im stationären Bereich hofft die Douglas-Tochter durch den Ausbau des Non-Book-Sortimentsbereichs im Weihnachtsgeschäft zu reüssieren. Inzwischen seien in 19 Thalia Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die „neuen Themenwelten“ integriert oder in größerem Umfang neue Sortimentsbausteine eingegliedert worden. In den Filialen wird der Buchanteil auf bis zu 60% heruntergedreht, in einzelnen neu eingerichteten Filialen wird sogar auch schon mal mit hälftigem Nonbook-Sortiment experimentiert.
Hintergrund der Neuausrichtung im stationären Geschäft und des Ausbaus auf der Online-Schiene ist die Prognose von Thalia-Chef Michael Busch, dass 30 bis 40% des heutigen Buchumsatzes bis 2017 in Richtung Online-Handel beziehungsweise Digitalformate verschoben werden. Danach sehe die Branche anders aus – beim 11. Deutschen Handelskongress präsentierte der Thalia-Chef den Buchhandel kürzlich entsprechend als „Branche im Tsunami“, in der sich die Kernprodukte zum nicht geringen Teil aus dem Laden „verflüchtigen“ (hier mehr).
Ergo investiert Thalia neben den neuen Sortimenten verstärkt im digitalen Bereich: Allein 2012 will Thalia einen zweistelligen Mio-Betrag in die Hand nehmen, um „zu den internationalen Anbietern aufzuschließen“.
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