Doch inzwischen reichern selbst Großverlage aus dem Publikumssektor wie Random House ihre E-Books mit der kostenlosen Apple-Software an, berichtet „Publishers Weekly“. Sowohl Publikumsverlage als auch Bildungsverlage, kleine wie große Verlage, Fernsehsender, Entwickler und Selfpublishung-Autoren nutzten „iBooks Author“.
Mit der Anfang des Jahres vorgestellten Software lassen sich multimedial angereicherte E-Books erstellen und über den iBooks Store vertreiben. Apple bietet eine Vielzahl von Layoutvorlagen und verspricht, dass Texte und Bilder sich intuitiv und unkompliziert um Fotogalerien, Filme, Präsentationen, dreidimensionale Objekte und Widgets ergänzen lassen – wie in der Präsentation von Apple zu sehen:
Mithilfe von Apple die Backlist konvertieren
- DK Publishing nutzt die Mac-Software, um illustrierte Bücher ins Digitalformat zu konvertieren. „Wir ermitteln unsere Backlist-Bestseller und exportieren sie in iBooks Autor, damit waren damit bisher sehr erfolgreich“, berichtet Digitalchef Tim Greco.
- Sourcebooks verfolgt die umgekehrte Strategie: Der Verlag erstellt mithilfe von „iBooks Author“ Digital-First-Titel, die ein konkretes Kundenbedürfnis abdecken sollen. So ist die Reihe „Shakesperience“ entstanden. Dabei handelt es sich um eine E-Book-Serie, die neben den Originaltexten multimediale Elemente enthält, die zeigen, wie Studenten und Schauspieler die Theaterstücke interpretieren und vorführen:
- Auch Filmstudios und Fernsehsender wissen „iBooks Author“ zu nutzen: Der zum Fernsehsender gehörende Verlag NBC Publishing und Disney Worldwide Publishing verwenden „iBooks Author“, um kostenlose multimedial angereicherte E-Books zu die eigenen TV-Serien und Filme anzubieten.
Verlage räumen Apple die exklusiven Vertriebsrechte ein
Dass die Publikumsverlage die Apple-Software offenbar im großen Stil einsetzen, ist überraschend. Denn: Wer Inhalte mit „iBooksAuthor“ erstellt, räumt Apple die exklusiven Vertriebsrechte über den iBookStore ein. Noch im Januar hatten viele Verlage diese Einschränkung kritisiert.
Die Verlage stärken damit eine ohnehin mächtige Vertriebsplattform, die es sich in der Vergangenheit bereits häufig mit Verlagen verscherzt hatte (wie hier oder hier nachzulesen). Doch offenbar überwiegen die Vorteile der Software – eine kostengünstige und unkomplizierte Möglichkeit, E-Books zu konvertieren, ohne in die Entwicklung von Apps oder eine eigene Software investieren zu müssen.
Ich habe iBooks Author in 3 Fällen genutzt. 2 mal für mich selber und einmal habe ich Kinder der vierten Klasse einer Grundschule ein Printschulbuch in ein interaktives und multimediales iBook verwandeln lassen. Da ich auch ein kostenloses iBook veröffentlich habe, kann ich es anbieten wo ich will. Lediglich, wenn es kostenpflichtig wird, möchte Apple das iBook-Format im iTunes Book Store exklusiv verkaufen. Damit kann man leben. Die Inhalte darf man jederzeit in einem anderen Format zum Beispiel ePub natürlich weiter verwenden. Sieht dann nur nicht mehr so toll aus 🙂