In dieser Woche eröffnet der Versender Zweitausendeins beim Braunschweiger Marktführer Graff seinen mittlerweile 34. Shop-in-Shop im Buchhandel. Die gedachte Win-Win-Situation, bei der die Buchhändler, die die Shops mit eigenem Personal betreiben, vor allem vom Zweitausendeins-Musik- und DVD-Angebot als Zusatzsortiment profitieren sollen, geht allerdings nicht an jedem Standort auf:
Noch in diesem Herbst wird die Zweitausendeins-Abteilung im ein Jahr alten Düsseldorfer Flaggschiff der Mayerschen an der Kö geräumt, weil die Umsätze in der teuren Lage unter den Erwartungen geblieben sind. Womöglich hat auch der in der Nachbarschaft vom Versender selbst betriebene Zweitausendeins-Laden dem Mayersche-Shop Umsatz gekostet.
Auf die mediale Sortimentserweiterung wird Mayersche-Filialleiterin Christina Peus allerdings nicht verzichten. Die frei werdende Fläche soll für ein gehobenes Tonträgerangebot genutzt werden, das auch höheren Ansprüchen genügt und das ausgemacht kunstsinnige Kö-Publikum bedient.
Knappe Kasse bei Zweitausendeins
Zweitausendeins-Geschäftsführer Till Tolkemitt muss das herausgenommene Fähnchen in seiner Deutschlandkarte aber nur umstecken, weil die Mayersche parallel in der Mönchengladbacher Filiale einen neuen Shop einrichtet. Dass auch künftig immer wieder ein, zwei Shops zur Disposition stehen, die die Benchmark verfehlen, sei durchaus einkalkuliert.
Dass in den 14 eigenen Läden nicht immer beste Stimmung herrscht, auch weil Gehälter nicht immer pünktlich gezahlt werden, räumt Tolkemitt ein. Die knappe Kasse liege aber nicht an dem hohen Expansionstempo des Shop-in-Shop-Ansatzes („Ich bin froh, dass wir das so schnell durchgezogen haben“). Tolkemitt verweist stattdessen auf die Zurückhaltung der Kreditversicherer, die seit der TMI-Pleite den CD- und DVD-Handel noch kritischer sähen.
aus: buchreport.express 39/2009
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