Waterstones erprobt ab Mitte Juli im malerischen Küstenort Southwold in der ostenglischen Grafschaft Suffolk ein neues Ladenkonzept, das einem unabhängigen Buchhändler besser zu Gesicht stehen würde als dem größten Filialisten im Königreich. Am 18. Juli wird in bester High-Street-Lage eine Buchhandlung im Miniformat von wenig mehr als 80 qm eröffnet.
Das Konzept, das sich Waterstones-Geschäftsführer James Daunt für die Neueröffnung überlegt hat – die vierte neue Filiale in zwei Monaten –, setzt alle bekannten Waterstones-Variablen außer Kraft und kopiert stattdessen Indie-Tugenden:
- Der Buchhandelswinzling tritt nicht als Waterstones an, sondern heißt The Southwold Bookshop.
- Das traditionelle Waterstones-Schwarz findet sich nur noch dezent an den Büchertischen und in der Beschilderung, stattdessen setzt helles Holz freundliche Akzente.
- Das Sortiment von rund 20.000 Titeln wird von sechs Mitarbeitern auf den Standort maßgeschneidert, der vor allem im Sommer sehr viele Touristen anzieht.
„Mit einem normalen Sortiment können wir in einem Ort wie Southwold nichts werden, stattdessen müssen wir wie die Indies jonglieren, experimentieren und immer neu sortieren“, sagt Daunt dazu im Interview mit buchreport. Waterstones scheint auch aus Erfahrungen seines Café-Partners Costa Coffee gelernt zu haben. Als die Café-Kette 2012 in Southwold einen Shop eröffnen wollte, liefen die Anwohner dagegen Sturm.
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