Die Schwedische Akademie will nach den Missbrauchs- und Korruptionsvorwürfen Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Externe Juroren sollen künftig bei der Vergabe des Literaturnobelpreises mitentscheiden.
In einer knappen Mitteilung heißt es, man habe in Absprache mit der Nobel-Stiftung beschlossen, ein neues 10-köpfiges Nobel-Komitee zu gründen. In ihm sitzen, neben 5 Mitgliedern der Akademie, auch die Kritikerinnen Mikaela Blomqvist und Rebecka Kärde, die Schriftsteller Kristoffer Leandoer und Gun-Britt Sundström sowie der Kritiker und Übersetzer Henrik Petersen als unabhängige Experten.
Der diesjährige Literaturnobelpreis war nach dem Skandal um Jean-Claude Arnault, Leiter des Stockholmer Kulturzentrums und Ehemann von Akademie-Mitglied Katarina Frostenson, ausgesetzt worden. Die 2018er-Auszeichnung soll im kommenden Jahr nachträglich zusammen mit dem Preis für 2019 verliehen werden. Damit das weiterhin unter der Regie der Schwedischen Akademie geschehen darf, hatte die Nobel-Stiftung Änderungen eingefordert.
„Das neue Komitee schafft die Voraussetzungen für eine Erneuerung des Literaturnobelpreises”, sagt Lars Heikensten, CEO der Nobel-Stiftung und betont: „Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist natürlich die Zusammensetzung und die Arbeitsweise des Nobel-Ausschusses, aber das Thema ist weiter gefasst. Es umfasst alle Arbeiten, die zur Bewältigung der Ereignisse des vergangenen Jahres und zur Reform der Aktivitäten der Akademie unternommen wurden.” Anfang nächsten Jahres müsse entschieden werden, ob der Nobelpreis für Literatur für die Jahre 2018 und 2019 vergeben werden könne.
Kommentar hinterlassen zu "Externe Juroren sollen über Literaturnobelpreis mitentscheiden"