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Extrem korrupt und nepotistisch

2004 erhielt Elfriede Jelinek (Foto: Ghuengsberg, Wikipedia, CC BY-SA 3.0) den Literaturnobelpreis. Seither publiziert die Österreicherin ihre Prosa nur noch auf ihrer Webseite. In einem Interview äußert sich die Autorin zum digitalen Schreiben, Lesen und Verlegen.
Im Interview mit Mathias Gatza, Projektleiter bei „Fiktion“, begründet Jelinek den Nur-digital-Weg damit, dass sie sowohl zur Verlagswelt – „mit der ich übrigens nur sehr selten schlechte Erfahrungen gemacht habe“ – als auch zum deutschsprachigen Literaturbetrieb auf Distanz bleiben möchte. Der Literaturbetrieb sei „extrem korrupt und nepotistisch“: „Es ist ja immer lustig zu sehen, wer mit wem befreundet ist und wer wem einen Gefallen schuldig ist. Damit will ich jedenfalls nichts mehr zu tun haben. Und tatsächlich werden Bücher, die nur im Netz erscheinen, so gut wie nie besprochen. Das ist gut, also für mich ist das gut. So will ich es haben.“
Auf die Frage, ob das Modell des Berufsschriftstellers an ein Ende komme, sagt Jelinek: „Nein, sicher nicht. Die Verlage wird es nicht mehr geben, die Autoren wird es immer geben. Man wird eben nur eine gerechte Form der Bezahlung finden müssen. Vielleicht aus der Maut an den großen Daten-Autobahnen? Der Seehofer soll mit seiner Maut-Idee ja nicht allein bleiben …“

Kommentare

1 Kommentar zu "Extrem korrupt und nepotistisch"

  1. Elfriede Jekinek bietet ihre Sachen nicht mal als Epub an, nur als PDF. Da zeigen sich schon mittelschwere Technikdefizite, denk ich.

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