Seit Jahren wird vorhergesagt, dass Künstliche Intelligenz (KI) die Wertschöpfung in Fachverlagen verändern wird. Auch die Einsatzgebiete waren schnell identifiziert: Inhalte erstellen, effizientere Recherchelösungen und Suchfunktionalitäten bis hin zum Entwickeln gänzlich neuer Produkte und Lösungen.
Massiv verändert und erweitert haben sich die technologischen Möglichkeiten aber erst in den vergangenen beiden Jahren. Insbesondere die neue Generation generativer KI, die 2022 weltweit Schlagzeilen machte, sorgt 2023 für einen neuen Technologieschub bei den Fachverlagen, von denen sich ohnehin schon viele mit dem KI-Teilbereich des maschinellen Lernens beschäftigt haben. Während die früheren KI-Komponenten in Form ausgefeilterer Verknüpfungen und optimierter Suchergebnisse jedoch vielfach von den Nutzenden unbemerkt blieben, drängt die Arbeit der neuen KI jetzt offensiver ins Rampenlicht. Eine kleine Auswahl an Projekten, an denen Verlage 2023 arbeiten:
- Springer Nature stellt einem Autorenteam, das über das Fachwissen verfügt, aber wenig Zeit zum Schreiben hat, in einem Experiment eine generative KI und ein interdisziplinäres Team des Verlags zur Seite, um sie beim Schreiben zu unterstützen. Am Ende dauert es von der Idee bis zur Veröffentlichung des Buchs weniger als 5 Monate. Das sei etwa die Hälfte der normalerweise benötigten Zeit, heißt es.
- Anbieter juristischer Fachinformation – von internationalen Konzernen wie Wolters Kluwer bis zu deutschen Mittelständlern wie Otto Schmidt und Hüthig Jehle Rehm – bringen gegen Jahresende einen ganzen Strauß neuer KI-basierter Tools auf den Markt, die ihren Kunden die Arbeit erleichtern sollen, etwa indem sie die üblicherweise zeitintensive Fachrecherche effizienter machen.
Damit die Ideen nicht ausgehen, finden parallel zudem Hackathons mit den Zielgruppen und mit Technologieexperten statt, die innerhalb kürzester Zeit neue Ansatzpunkte bringen sollen.
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