Wie wird der wegen der Finanzkrise gigantisch aufgehäufte staatliche Schuldenberg wieder abgetragen? Dass es nach der Bundestagswahl Steuererhöhungen geben muss, gilt als sicher, ebenso dass die Mehrwertsteuer dabei eine entscheidende Rolle spielen wird.
„Bild“ spekuliert aktuell mit Verweis auf die CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7% und schreckt damit auch die Buchbranche auf. Der 7%-Satz gilt bekanntlich nicht nur „für Lebensmittel und Schnittblumen“ (Bild), sondern u.a. auch für Bücher.
Laut „Bild“ könnte der Satz von 7 gleich auf den vollen Satz von 19% angehoben werden oder aber: Es gibt einen neuen einheitlichen 18%-Satz. Die Anhebung könnte 7 bis 14 Mrd Euro in die öffentliche Kasse spülen. Die Union hat den Bericht mittlerweile zurückgewiesen. Siehe auch ausführlich auf Spiegel Online.
In der Buchbranche ist zwar in diesem Frühjahr – initiiert durch Random House-Chef Joerg Pfuhl und buchreport – erstmals seit langem positiv über die Möglichkeit höherer Buchpreise diskutiert worden. Damit sollte allerdings nicht die Staatskasse saniert, sondern die unter großem Kostendruck stehenden Branchenunternehmen entlastet werden, nachdem die Buchpreise über viele Jahre konstant geblieben waren.
Kleine Musterrechnung: Ein Taschenbuch-Titel, der heute beim 7%-Satz 9,95 Euro kostet (netto: 9,30 Euro), würde mit dem vollen Mehrwertsteuersatz über 11 Euro liegen.
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