Der Familienkonzern Haniel ändert die Strategie. Der neue Chef Jürgen Kluge will das Risiko besser verteilen und die von seinem Vorgänger Eckhard Cordes angestrebte Fokussierung auf Handel und Dienstleistung aufheben. Grund sind Einbrüche bei Umsatz und Gewinn im Krisenjahr 2009. Ein Verkauf der Metro-Tochter Kaufhof könnte für den Haniel-Konzern der erste Schritt in die Neustrukturierung des Portfolios sein. Auch andere große Beteiligungen, etwa beim Pharmagroßhändler Celesio, sind in Frage gestellt. Bislang äußerte sich Kluge nicht dazu, wie es bei Metro und Kaufhof weitergehen könne, obwohl er voraussichtlich Mitte Mai zum Aufsichtsratschef des Handelskonzern gewählt wird.
„SZ“ (S. 19/23), „FAZ“ (S. 14), „FTD“ (S. 6), „Handelsblatt“ (S. 1/30)
VERLAGE
Detlef Prinz: Der Verleger befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem „Focus“ über eine unterstellte Agententätigkeit.
„SZ“ (S. 9)
BÜCHER & AUTOREN
David Albahari: Das Deutschlandradio Kultur stellt den im Belgrader Judenviertel Zemun aufgewachsenen Schriftsteller vor, der nach Calgary emigrierte, weil ihm das politische Klima Serbiens zu eng geworden war.
Deutschlandradio Kultur, 19.30 Uhr
David Grossmann: Der israelische Schriftsteller erhielt in Bremen den Albatros-Preis für seinen Roman „Eine Frau flieht vor der Nachricht“ und machte bei seiner Dankesrede deutlich, dass er sich in Deutschland freier fühlt als in seiner Heimat.
„FAZ“ (S. 30)
José Saramago: Der portugiesische Literaturnobelpreisträger, dessen Gesamtwerk in deutscher Übersetzung bisher im Rowohlt Verlag erschienen ist, veröffentlicht seinen nächsten Roman „Die Reise des Elefanten“ bei Hoffmann und Campe.
„FAZ“ (S. 29), „SZ“ (S. 15)
MEDIEN & MÄRKTE
Zahlungsverkehr: Der Kreditkartenanbieter Visa gibt dem Druck der Europäischen Kommission nach und senkt die Preise. Damit ist für den Händler, der diesen Preis zahlen muss, die Bezahlung mit einer Debitkarte künftig ebenso teuer wie eine Barzahlung.
„FAZ“ (S. 13), „Handelsblatt“ (S. 36)
Einzelhandel: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich für die anstehenden Gespräche mit dem Finanzinvestor Triton über die Zukunft des Karstadt-Konzerns in Stellung gebracht und will keine weiteren Zugeständnisse der Beschäftigten erlauben. Triton verpasst sich selbst eine neue Strategie, die „FTD“ stellt den Kopf des Unternehmens vor.
„FAZ“ (S. 14), „SZ“ (S. 23), „FTD“ (S. 2), „Handelsblatt“ (S. 23)
Zeitungsmarkt: Rupert Murdochs Finanzzeitung „Wall Street Journal“ startete gestern ihren angekündigten Frontalangriff auf die „New York Times“. Das „Wall Street Journal“ hat nun einen eigenständigen New Yorker Lokalteil.
„FAZ“ (S. 15), „SZ“ (S. 17), „FTD“ (S. 6)
Zeitschriftenmarkt: Der Deutsche Fachverlag in Frankfurt („Lebensmittel Zeitung“, „Textil-Wirtschaft“, „Horizont“ etc.) ist trotz des vor allem im ausländischen Werbegeschäft erlittenen Umsatzrückgangs von 9,4 Prozent besser durch die Krise gekommen als Mitbewerber und hat Marktanteile gewonnen.
„FAZ“ (S. 16)
Spielemarkt: Der Spielwarenhersteller Ravensburger hat 2009 dank deutlicher Kostensenkungen und eines Jahresendspurts Gewinn und Umsatz gesteigert.
„SZ“ (S. 23), „FTD“ (S. 6), „Handelsblatt“ (S. 30)
SZENE
Literaturszene Ungarn: Während sich im zweiten Wahlgang der politische Rechtsruck im Land verstärkt, treffen sich in Budapest ungarische Schriftsteller mit deutschen und österreichischen Kollegen.
„SZ“ (S. 16)
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