Die mobile Nutzung des Internets via Smartphones und Tablets steigt rasant, aber Buchverlage halten sich überwiegend mit entsprechenden Web-Angeboten zurück. Das zeigen zwei Analysen der Internetagentur Wirth & Horn. Die betreut Websites, Shops und CMS-Lösungen von etwa 30 Kunden, darunter überwiegend Verlage. Jetzt veröffentlichte sie anonymisiert die Zugriffe auf deren Websites, und zwar differenziert nach Gerätetyp und Betriebssystem, sodass auch explizit die mobile Nutzung erkennbar wird:
- Bei einem der größten Kunden – einem Belletristikverlag, der im buchreport-Ranking der größten Verlage unter den Top 50 rangiert – hat sich seit 2011 die Zahl der Zugriffe via Smartphone verfünffacht, während die Zugriffszahl per Desktop stagniert.
- Besonders die Sites der Bestsellerautoren bekommen viel mobilen Besuch; beim Topautor des Verlags kommen mittlerweile nur noch 55% der Zugriffe von Desktop-PCs.
- Das Bild bei den anderen von Wirth & Horn betreuten Verlagen ist ähnlich, auch bei Special Interest, Fachinformation und Bildungsmedien.
Mehr zum Thema im buchreport.express 41/2014 (hier zu bestellen)
Ein gutes Responsive-Design kostet nur einmal und ist praktisch jahrelang nutzbar. Wenn die Webseiten aber von 2000 sind, bringt das natürlich nichts. Ich vermute mal, dass es Desinteresse gepaart mit Kostenzwang ist, warum die meisten Verlage nichts machen.
Die Frage ist halt, ob es sinnvoll ist, spezielle mobile Websites zu haben, oder doch ein responsive Design zu benutzen, das von allen Geräten aus gut bedienbar ist.