Wenn die Romane schwächeln, lahmt die gesamte Buchhandelskonjunktur, lautet die schmerzhafte Erfahrung dieses Frühjahrs. Nach fünf Monaten liegt der Buchhandelsumsatz laut buchreport-Umsatztrend im Schnitt 2,3% unter Vorjahr. Die 2013 beobachtete Erholung ist damit perdu, obwohl in diesem Jahr sogar mehr Verkaufstage zur Verfügung standen.
Als Ursache ist das schwache Romangeschäft identifiziert:
- Die Erwachsenen-Belletristik ist mit 35 bis 40% Anteil die mit Abstand größte Warengruppe in Allgemeinsortimenten und hat in den ersten fünf Monaten gut 4% Umsatz gegenüber dem Vorjahr verloren.
- Das separat betrachtete Segment der All-Age-Romane (Sortimentsanteil 3 bis 4%) verliert sogar zweistellig.
Dass deshalb nicht die Krise des Buches ausgerufen wird, hat zwei Gründe:
- Die Sach- und Ratgeber-Bücher legen leicht zu, haben allerdings nicht genügend Gewicht, um das Roman-Minus zu kompensieren.
- Die Romanschwäche gilt als hausgemacht, weil die Zugpferde fehlen, die über die Stammkunden hinaus für Frequenz sorgen wie im Vorjahr „Inferno“ von Dan Brown, der mit 26 Euro zudem einen langen Umsatzhebel aufwies.
Das liegt nicht an einer aktuellen Schreibschwäche der Topautoren, sondern an der Entscheidung der Verlage, das belletristische Feuerwerk erst im Herbst zu zünden, mit Stars wie David Baldacci, Ken Follett, Stephen King, Karin Slaughter und Cornelia Funke.
Mehr zum Thema (inkl. einer Liste der Spitzentitel im Herbst) im buchreport.express 25/2014 (hier zu bestellen)
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