Nicht nur hierzulande liegen düstere Wolken über dem stationären Buchhandel. Sowohl in den USA als auch in Großbritannien verzeichneten die Sortimenter deutliche Umsatzeinbußen. Besonders das Belletristik-Geschäft liegt tief im Minus.
Großbritannien: Besonders Hachette muss Federn lassen
Wie der Bookseller berichtet, sanken die Erlöse in Großbritannien um 3,1% auf umgerechnet 366 Mio Euro; allein im März schrumpfte der Umsatz laut Nielsen BookScan um 8,7%. Beim Absatz sank die Zahl der verkauften Bücher um 5,5% auf 44,5 Mio.
Besonders bei Hachette sei die Situation angespannt, nachdem der Umsatz im ersten Quartal um 18% auf 48,4 Mio Euro sank. Auch Random House hat laut Nielsen BookScan Federn lassen müsen, wenn auch weniger: –1% auf 45,5 Mio Euro.
Großer Gewinner ist dagegen Penguin, da die Erlöse um 18% auf 44,3 Mio Euro stiegen – hauptsächlich durch den großen Erfolg eines Kochbuchs von Jamie Oliver, „Jamie’s 30-Minute Meals“ (seit Januar über 336.000 Stück verkauft). Auch Simon & Schuster (+11%), Bloomsbury (+5%) und Pan Macmillan (+3%) konnten ihren Umsatz steigern.
USA: Kannibalisieren E-Books die Print-Belletristik?
Ein ähnliches Bild zeigt sich in den USA, wo der Absatz im ersten Quartal um 9% auf 162 Mio Stück einbrach. Jonathan Nowell, President bei Nielsen Book, führt die schlechten Zahlen besonders auf das schwierige Belletristik-Geschäft zurück: In Großbritannien sei der Umsatz um fast 10% und in den USA sogar um fast 20% abgestürzt – möglicherweise als Folge der rasant wachsenden E-Book-Verkäufe. Weitere Ursachen in den USA: die Schließung vieler Borders-Geschäfte, die Einschränklung von Ladenfläche für Frontlist-Titel bei Barnes & Noble und der weiterhin zurückhaltende Verbraucher.
In Deutschland sanken die Umsätze im ersten Quartal, wie berichtet, um 7,1%; allein für den März weist der buchreport-Umsatztrend ein Minus von 15% aus. In der Belletristik verlor der Sortimentshandel im März ebenfalls fast 15% der Erlöse.
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