Der Vorstoß von Barnes & Noble im Kampf gegen Amazon findet ein Echo: Auch der zweitgrößte US-Filialist Books-A-Million will keine Amazon-Bücher in die Regale packen.
Das Bücher-Embargo beziehe sich auch auf die Amazon-Titel, die künftig bei
Houghton Mifflin Harcourt unter dem Imprint New Harvest erscheinen, meldet „
Publisher’s Weekly“.
Update: Auch Kanadas größter Buchfilialist Indigos positioniert sich auf der Seite der Amazon-Boykotteure. Wie „Globe and Mail“ berichtet, wirft das Management des Buchhändlers Amazon vor, nicht im Interesse der Verlags- und Buchhandels Branche zu handeln, und zwar im globalen Fokus. Indigo-CEO Heather Reisman gratuliert Barnes & Noble dazu, bei diesem Thema die Führung übernommen zu haben.
Vordergründig geht es um die Weigerung von Amazon, die im eigenen Verlag erschienen Bücher in digitaler Form auch jenseits der
Kindle-Plattform verkaufen zu lassen – was Barnes & Noble einfordert. B&N-Marketing-Chef
Jaime Carey schimpft: „Diese Vorgehensweise hat die Buchindustrie als ganze unterminiert und Millionen Kunden den Zugang zu Inhalten verwehrt.“ Um doch noch mit den eigenen Titeln ins stationäre Sortiment zu finden, hatte Amazon kürzlich mit Houghton Mifflin Harcourt angebandelt, damit der Verlag die Print-Ausgaben der Amazon-Imprints in Nordamerika übernimmt. Dennoch verweigert B&N den Büchern den Zugang zu den rund 700 eigenen Filialen.
Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage, ob sich der Konflikt tatsächlich an der Kindle-Exklusivität entzündet oder grundsätzlich an der wachsenden Marktmacht von Amazon in der Buchbranche. So warf die Author’s Guild Amazon in der vergangenen Woche vor, das gesamte Verlags-Ökosystem zu bedrohen. 75% des Internethandels mit gedruckten Büchern sowie 60% des E-Book-Marktes entfalle auf Amazon.
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