Das Schweizer Druck- und Buchhandelsunternehmen Orell Füssli (OF) ist mit dem ersten Halbjahr nicht zufrieden.
Im Buchhandel, dort ist OF zusammen mit Thalia Schweizer Marktführer, ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 6,1% auf 47,4 Mio Schweizer Franken (Vorjahr: 50,5 Mio.) zurück. Bereits 2011 waren die Verkaufserlöse im Buchhandelsgeschäft um 5,1% auf 113,8 Mio Schweizer Franken zurückgefallen.
Die Rückgänge resultieren nach Angaben der Geschäftsführung aus preis- und mengenbedingten Umsatzeinbußen im stationären Handel. Die nicht gebundenen Schweizer Buchpreise sind nicht nur im innerschweizerischen Wettbewerb unter Druck, sondern auch durch das Währungsgefälle. Das führt zu einem lebhaften Einkaufstourismus nach Deutschland, von dem auch der Buchhandel betroffen ist.
In der grenznahen Filiale St. Gallen wurde deshalb Personal reduziert. Die Orell Füssli-Buchhandlungen, an denen Hugendubel zu 49% beteiligt ist, setzen zudem ihre Strategie fort, ihr Filialnetz anzupassen durch Schließung oder Verkleinerung unrentabler Flächen. So soll der Standort Bern-Westside nach Ablauf der Mietdauer Ende 2013 aufgegeben werden, bei einer Nachmieter-Lösung gern auch früher.
Positiv entwickeln sich laut Zwischenbericht die Umsätze im Internethandel mit den Shops books.ch und storyworld.ch, auch E-Book-Angebote gewinnen an Bedeutung. Die Absatzzahlen bei den E-Readern habe sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 „stark erhöht“.
Das Verlagsgeschäft lag im ersten Halbjahr klar unter den Erwartungen. Insgesamt konnte der mit dem Frühjahrsprogramm geplante Umsatz nicht realisiert werden. Durch Kunden vorfinanzierte Titel (Auftragspublikationen) gingen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.
Zum Gesamtgeschäft schreibt der Halbjahresbericht: „Orell Füssli hat im ersten Semester 2012 einen Umsatz von CHF 126,0 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 120,3Mio.) erzielt. Der Umsatz stieg um 4,7% gegenüber Vorjahr. Währungsbereinigt liegt der Umsatz bei CHF 127,7 Mio. Insbesondere der Sicherheitsdruck beeinflusste die Umsatzentwicklung positiv, während das Buchhandelsgeschäft weiterhin rückläufig war. Das Semesterergebnis auf EBIT-Stufe beträgt CHF –3,2 Mio. (Vorjahr: CHF –5,9 Mio.). Das operative Ergebnis verbesserte sich bei allen drei großen Divisionen, blieb aber im Sicherheitsdruck deutlich unter den Erwartungen. Der Halbjahresverlust beläuft sich auf CHF –4,2 Mio. (Vorjahr: CHF –4,1 Mio.)“
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