In der US-Buchwelt sorgt ein Startup aktuell für große Schlagzeilen. Der E-Book- und Software-Anbieter The Atavist (im Juni von buchreport.de im Rahmen der BookExpo schon vorgestellt) hat weitere hochkarätige Unterstützer gefunden. Ziel: Mit großen Autoren die digitale und analoge Verlagsbranche aufmischen.
Nach einem Bericht der „New York Times“ übt The Atavist den Schulterschluss
- mit dem Film- und Theaterproduzenten Scott Rudin. Der frühere Präsident der 20th Century Fox erzielte mit „Sister Act“ und „The Addams Family“ Welterfolge und wirkte zuletzt an Filmen wie „Der Vorleser“, „Zeiten des Aufruhrs“, „The Social Network“, „True Grit“, „Extrem laut & unglaublich nah“ und „Verblendung“ mit – Rudin ist also erfahren im Verfilmen von Bestsellern.
- Neben Rudin investiert auch Barry Diller, ebenfalls früher bei 20th Century Fox aktiv und heute Chef beim US-amerikanischen Internetunternehmen IAC InterActiveCorp.
- Mit an Bord ist auch Frances Coady, die laut „NYT“ für Random House im Taschenbuch-Bereich Akzente setzte und später mit Autoren wie Augusten Burroughs beim Macmillan-Imprint Picador arbeitete.
Das Trio will künftig mit The Atavist E-Books und möglicherweise auch gedruckte Bücher verlegen. Summe der Investition: 20 Mio Dollar. Name des gemeinsamen Unternehmens: „Brightline“.
Auffällig an der noch kurzen Unternehmensgeschichte von The Atavist ist nicht nur der innovative Ansatz:
- Die New Yorker veröffentlichen journalistische und fiktionale Texte und reichern diese in ihrer klug konzipierten App mit Erklärungen zu einzelnen Begriffen, Videos und der Hörbuch-Version an.
- Neben dem E-Buch-Programm verdient das Unternehmen an der Lizensierung der Technologie als „Software as a Service“ (SaaS) an Verlage und andere Unternehmen. Zu den Kunden gehören der Bildungs-Gigant Pearson und das Literaturmagazin „The Paris Review“. Jüngstes (Beta-)Baby: eine Version zum Erstellen von E-Books für Autoren, vergleichbar mit „iBooks Author“ von Apple.
- Ins Auge sticht außerdem die ohnehin schon hochkarätige Liste der Investoren, zu denen Google-Chef Eric E. Schmidt, Marc Andreessen (Gründer von Netscape), Peter Thiel (Gründer von PayPal) und Sean Parker (erster Chef bei Facebook) gehören.
Die Gründer von The Atavist, Evan Ratliff, Jefferson Rabb und Nicholas Thompson, stammen aus dem Journalismus und Buchverlagswesen: CEO Ratliff als Autor des „Wired“-Magazins, Thompson als Redakteur bei NewYorker.com und CTO Rabb als Designer von Buch-Webseiten.
Im Videointerview, aufgezeichnet auf der BookExpo America 2012 in New York, präsentiert Stefanie Syman, Unternehmensentwicklerin bei The Atavist, den Ansatz des Unternehmens:
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