2015 war nicht optimal für Readfy: Zum Frühjahr hatte sich der letzte der drei Gründer verabschiedet, die Anschlussfinanzierung konnte über Monate nicht unter Dach und Fach gebracht werden. Doch jetzt vermeldet Geschäftsführerin Miriam Behmer (Foto) den Durchbruch: Der auf Seed- und Start-up-Projekte spezialisierte Regionalfonds BLSW schießt 500.000 Euro ins Unternehmen. Mit dem Geld soll das Geschäftsmodell auf „Freemium“ umgestellt werden.
Für das Geld erhält der Fonds 16,7% der Anteile an der Firma, die inzwischen mit 3 Mio Euro bewertet wird. Mit dem Invest knüpft Readfy an die erste externe Finanzierungsrunde 2015/15 an, als per Crowdfunding ebenfalls 500.000 Euro in die Kasse kamen.
Die halbe Mio Euro soll zum einen für den Ausbau des Readfy-Teams und der Nutzerbasis eingesetzt werden, letzteres mittels Social und Mobile Marketing. Daneben soll noch im Frühjahr – neben der kostenlosen, da werbefinanzierten Lektüre-Möglichkeit – ein Paid-Modell angeboten werden. Hintergrund: Nutzer sollen künftig auch offline lesen können. Ohne Internetverbindung klappt allerdings die dynamische Einblendung von Werbung nicht, weshalb Kunden demnächst für diesen Service zahlen sollen. Schließlich soll in diesem Jahr die Internationalisierung erfolgen.
Aktuell umfasst der Katalog nach Firmenangaben 50.000 Titel von rund 900 Verlagen. Die Apps (iOS, Android, für Tablet und Smartphones) wurde mehr als 100.000 Mal heruntergeladen. Der durchschnittliche Readfy-Leser ist 42 Jahre alt, eher weiblich (57%) – und absolute Vielleserin (387 Seiten pro Monat im Schnitt.
Mehr zum Thema E-Book-Flatrates im Dossier von buchreport.de
Na, wie tapfer! – Ich wäre ja extrem skeptisch bei jeglichem Ebooks-Geschäftsmodell. Man bedenke, dass die russische Regierung letzte Woche offiziell verkündet hat, dass sie nicht mehr gegen Piraterie vorgehen wird (falls das mal jemand verlangen sollte). Sogar Unibibliotheken verlinken zunehmend direkt auf Piratenseiten. Das betrifft in erster Linie Wissenschaftsverlage (wäre ich ein solcher, ich verfiele allmählich in Panik), aber auch in (nicht zuletzt deutscher) Belletristik werden die immer „besser“.
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