„Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis reguläre E-Book-Verkäufe zu einer seltenen Ausnahme werden.“ Mit dieser These fassen Manuel Bonik und Andreas Schaale die Bedrohung durch das illegale Angebot von E-Books zusammen. Es gebe viele mehr illegale E-Books, als käuflich erhältliche.
Nach „Gutenberg 3.0“ aus dem März 2011 und der Erweiterung aus dem vergangenen Oktober liegt nun „Gutenberg 3.2“ vor. Die Nachforschungen von Bonik und Schaale, die beide für den IT-Service Lisheennageeha Consulting Limited zur Piraterie-Bekämpfung arbeiten, ergaben unter anderem (hier ausführlich nachzulesen):
- Gegenwärtig sind schätzungsweise 3 bis 6 Mio Titel online illegal verfügbar.
- Legale Angebote kostenloser Bücher, wie etwa vom Projekt Gutenberg, werden erheblich weniger nachgefragt als kostenlose Angebote moderner Titel.
- Auch und gerade unter Studierenden wird die Kombination aus kostenlosen und zugleich DRM-freien Angeboten geschätzt.
Als Beispiel führen die beiden IT-Experten eine Website mit Direct-Download-Links an, die innerhalb der vergangenen 18 Monate etwa 2,2 Mio neuer Klicks verzeichnen konnte und deren Traffic im Laufe des Beobachtungszeitraums immer schneller gewachsen ist. Die Seite hat über 2 Mio registrierte deutschsprachige Nutzer und rangiert unter den Top-100-Websites in Deutschland. In 18 Monaten wurden hier 10 bis 30 Mio E-Books heruntergeladen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wurden in Deutschland insgesamt 4,7 Mio E-Books verkauft. Bonik und Schaale attestieren: „Die Tatsache, dass eine einzige Website mindestens doppelt so viele E-Books illegal verbreitet wie der gesamte deutsche Buchmarkt, zeigt die Schwäche des regulären Marktes.“
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