Die mit dem Förderpreis für junge Buchgestaltung 2022 ausgezeichneten Gestalter:innen Verena Mack, Ondine Pannet zusammen mit Artmann&Duvoisin und Aleksandar Živković werden mit einer Ausstellung gewürdigt.
Als Auftakt einer neuen Kooperation zwischen der Berliner Projektgalerie einBuch.haus und der Stiftung Buchkunst ist die Ausstellung »Up and Coming: Förderpreis für junge Buchgestaltung 2022« vom 14. Juli bis zum 20. August im einBuch.haus in Berlin-Pankow zu sehen.
Gezeigt werden die drei prämierten Werke, zugehörige Performancevideos, Choreografiezeichnungen, Fotoarbeiten und Kunstprints sowie ausgezeichnete Förderpreis-Projekte aus den Vorjahren.
Jedes für sich ein starkes gestalterisches Statement, laden die Arbeiten der diesjährigen Prämierten durch ihr Zusammenspiel zum Perspektivwechsel ein:
Nonbinary Future // Verena Mack
»Free gender expression« – eine potenzielle Option, eine optimistische Hoffnung, ein notwendiger Wunsch? In der experimentellen großformatigen Publikation jedenfalls wird eine farbintensive, lebhafte und organisch daherkommende Utopie laut. Die Welt besteht nicht nur aus 1 oder 0, Schwarz oder Weiß, A oder B, Mann oder Frau. Die Welt ist bunt und voll von gleichberechtigten Zwischentönen. Verschiedenste Hierarchieformen und die Dominanz eines Geschlechts sind in Frage zu stellen. Das Nonbinäre wird zelebriert, das Auflösen von Grenzen thematisiert.
Umzug in eine vergleichbare Lage // Artmann&Duvoisin, Gestaltung: Ondine Pannet (Bureau Est)
Ein vierköpfiges Ensemble übersetzt Radionachrichten aus dem ersten Frühjahr der weltweiten Seuche in Körperbewegung. Es sind die Transkriptionen von Nachrichtentexten, Kurzfassungen von szenischen Settings, Kommentare, Fußnoten. Wenn diese Tanz-Sprach-Aufführung das Zeitgeschehen in Form konkreter Nachrichtenverlautbarungen und deren Wirkung auf die eigenen Körperreaktionen kritisch reflektiert, so könnte man vielleicht auch sagen, dass die Übertragung dieser Performance in ein gedrucktes Begleitheft die performativen Möglichkeiten einer Buchdoppelseite als Bühne auskundschaftet.
Was bleibt vom Opelaner ohne Opel-Werk? // Aleksandar Živković
»So bleibt das Bild, dass ein Weltunternehmen sich klammheimlich davon macht.« Die Schließung der Opel-Werke in Bochum zog sich über mehrere Jahre bis zum endgültigen Aus im Jahr 2017, als der Abriss bereits im Gange war. Der Autor begibt sich auf die Suche nach dem Lebensgefühl dieser Menschen, die sich in ihrer jahrzehntelangen Verbundenheit von ihrem Arbeitgeber enttäuscht sehen. Ein wichtiges Kapitel machen die von Portraits begleiteten Interviews mit ehemaligen Beschäftigten aus, die so genannten Gartengespräche.
Ausstellung:
»Up and Coming: Förderpreis für junge Buchgestaltung 2022«
- Juli–20. August 2022
einBuch.haus
books & gallery
Florastraße 61
13187 Berlin
Vernissage:
- Juli, 18–22 Uhr
Gespräch mit den Förderpreis-Juror:innen Kristina Hilse und Sven Lindhorst-Emme
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