Wird die Frankfurter Buchmesse 2020 das übliche Bücherfest und der gewohnte überstrahlende Branchen-Event? Zumindest gibt es seitens der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen jetzt grundsätzlich grünes Licht für die 72. Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober auf dem Gelände der Frankfurter Messe und an weiteren Standorten. An den Publikumstagen (17. und 18. Oktober) wird es Zugangsbeschränkungen geben: Die Zahl der auf dem Gelände zeitgleich zugelassenen Besucher richtet sich nach der belegten Bruttofläche. Ein Messegedränge wie in den Vorjahren mit stolzen Besucherrekorden wird es demnach nicht geben. Das Veranstaltungsprogramm soll zu einem großen Teil virtuell angeboten werden.
Der aktueller Planungsstand:
- Einlass: Der Einlass erfolgt kontaktlos nach Vorabregistrierung und Selbstauskunft über den Gesundheitszustand.
- Hallenbelegung: Derzeit konzentriert sich die Planung auf 6 Hallenebenen (3.0 und 3.1, 4.0, 4.1 sowie 6.0 und 6.1).
- Standfläche: Die kleinstmögliche Standfläche wird 8 m² betragen. Aussteller, die 4 m² gebucht haben, erhalten ohne Mehrkosten weitere 4 m² dazu. Alle weiteren Standgrößen werden ebenso nach einem Staffelmodell kostenneutral aufgestockt.
- Gangbreiten: Darüber hinaus wird jedem Stand 1,5 Meter der davor liegenden Gangbreite als zusätzliche Kommunikationsfläche zugeschlagen. Die Gangbreite in den Hallen liegt zwischen 6-8 Meter
- Rechtehandel: Das literarische Agentenzentrum/LitAg wird in Halle 6.1 umziehen und steht in diesem Jahr auch Lizenzverantwortlichen aus Verlagen zur Verfügung.
- Bühnen: Die Großbühnen werden in diesem Jahr weitestgehend durch digitale oder entzerrte, physische Angebote ersetzt.
- Buchverkauf: Besucher*innen können am Messe-Samstag und Messe-Sonntag Bücher zum gesetzlich gebundenen Ladenpreis kaufen.
Weitere Details zu den Plänen der Frankfurter Buchmesse: Mit Abstand, deutlich kleiner und viel im Netz.
Aushängeschild und Wirtschaftsfaktor
Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur die weltgrößte Branchenveranstaltung mit großer Strahlkraft. Der Börsenverein-Wirtschaftsbetrieb Frankfurter Buchmesse setzt mit rund 100 Mitarbeitern ca. 34 Mio Euro um, davon mehr als 90% mit der namensgebenden Weltmesse im Oktober. Eine Totalabsage wäre finanziell ein Desaster, aber auch das Ausbleiben von Ausstellern und Besuchern aus wichtigen Märkten wie den USA und Asien dürfte finanziell deutliche Einbußen bedeuten. Denn die ausländischen Aussteller sind die Hauptkundengruppe, die die wesentliche Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg bilden.
Die Frankfurter Buchmesse erwartet laut aktuellem Statement die Teilnahme von Ausstellern aus ganz Europa und, abhängig von den dann geltenden Reisebeschränkungen, dem internationalen Ausland.
Frankfurter Buchmesse 2019 in Zahlen | |
Besucher Gesamt | 302.267 (+6%) |
Einzelaussteller | |
Deutschland | 2223 (–3%) |
International | 5227 (+0,3%) |
Gesamt | 7450 (–0,7%) |
Quelle: Frankfurter Buchmesse |
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