Der mit umgerechnet rund 1 Mio Euro dotierte Literatur-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den Franzosen Patrick Modiano – „für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale heraufbeschwört und die Lebenswirklichkeit der Besatzungszeit enthüllt“, erklärt die Jury.
Die Bücher des 1945 geborenen Schriftstellers erscheinen in deutscher Übersetzung bei Hanser und dtv und Suhrkamp. Zuletzt erschienen von ihm „Der Horizont“ (Hanser 2013, lieferbar), „Die Kleine Bijou“ (dtv 2013, lieferbar), „Catherine, die kleine Tänzerin“ (Diogenes 2013, lieferbar), „Im Café der verlorenen Jugend“ (dtv 2013, Hanser 2012, beide lieferbar), Dora Bruder (dtv 2013, lieferbar), „Place de l‘ Étoile“ (dtv 2012, Hanser 2010, beide lieferbar) und „Eine Jugend“ (Suhrkamp 2010, lieferbar).
Für ihn sei der Literaturnobelpreis an Modiano „ein irrer Einstieg“, erklärt der neue Hanser-Verleger Jo Lendle (Foto) vor den versammelten Journalisten. Dennoch sei die Bekanntgabe nicht überraschend gekommen, seit Jahren sei Modiano immer wieder ein Kandidat für den Literaturnobelpreis gewesen. Die Auslieferung seines neuen Romans werde jetzt vorgezogen, das Buch soll in den kommenden Tagen erscheinen.
Modiano erhielt bereits zahlreiche Auszeichungen, darunter den großen Romanpreis der Académie française und den Prix Goncourt. 2012 wurde ihm der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur verliehen.
Seit 1901 wurden insgesamt 106 Literatur-Nobelpreise verliehen. Die Auszeichnung des vergangenen Jahres wurde der kanadischen Autorin Alice Munro verliehen, deren Bücher hierzulande bei Fischer und Dörlemann erscheinen.
Als Favorit der Wettmacher waren diesmal Ngugi Wa Thiog’o und Haruki Murakami ins Rennen gegangen.
Gute Wahl! Auch, dass damit ein richtiger und guter „Literaturverlag“ gewürdigt wird.