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Freemium-Pionier drückt aufs Tempo

Angesichts des massiv verschärften Wettbewerbs unter den E-Book-Flatrate-Anbietern weltweit rüstet 24symbols auf. Der bereits 2011 gestartete Pionier aus Spanien hat sein Freemium-Angebot („Freemium“ nennt man Geschäftsmodelle, bei dem das Basisprodukt kostenlos angeboten wird, das Vollprodukt aber kostenpflichtig ist) überarbeitet und ausgeweitet – und will auch in Deutschland bald Fuß fassen.

Wie Mitgründer Justo Hidalgo (Foto) gegenüber buchreport.de erklärt, wurde die Palette an Apps komplett überarbeitet und besonders bei Funktionalität und Zuverlässigkeit verbessert. Im Fokus stehen virtuelle Bücherregale, die Nutzer bestücken und für andere freigeben können (vergleichbar mit den Playlisten von Spotify).

Außerdem hat 24symbols nach eigenen Angaben den Katalog ausgeweitet, um über 100.000 Titel aus Spanien, Lateinamerika, Italien, Großbritannien und den USA. Dies seien nicht nur Backlist-Titel (die bei vielen anderen Abo-Anbietern das Gros des Katalogs ausmachen), sondern auch Bestseller. Auch in Deutschland ist 24symbols dabei, ein Angebot aufzubauen. Mit dem erweiterten Katalog (insbesondere den Frontlist-Titeln) will 24symbols besonders die Bezahlkunden ködern.

Laut Hidalogo verfügt der Dienst über fast 600.000 Nutzer. Zum Vergleich: Scribd (USA) behauptet, weltweit rund 80 Mio Nutzer zu haben (allerdings sind das Nutzer des gesamten Scribd-Angebots, nicht nur Abonnenten der Bücher-Flatrate).
24symbols war zunächst nur auf dem spanischen Markt aktiv, weitete das Angebot dann aber um englische Titel aus, weitere Länder folgten. Möglich geworden ist die Internationalisierung von 24symbols durch den Einstieg von Zed, einem auf mobile Services (Technologie und Inhalte) spezialisierten Unternehmen, das die internationale Vermarktung des E-Book-Dienstes steuert und im Mai 2013 32% der Firmenanteile kaufte. Zed kooperiert mit fast 130 Mobiltelefongesellschaften und habe so Zugriff auf 380 Mio Kunden.
An 24symbols haben sich hierzulande Firmen wie readfy orientiert. Der Ansatz der Spanier: 
  • E-Books werden aus der Cloud gestreamt, gelesen werden kann mit PC, Tablet oder Smartphones. Die Lektüre erfolgt per Browser (HTML5) oder über eine App für iPad, iPhone, Kindle Fire, Android- oder Blackberry-Geräte. 
  • Es gibt eine kostenlose, werbefinanzierte Mitgliedschaft mit einem Zugriff auf einen Teil des Katalogs.
  • Premium-Kunden (9 Euro pro Monat) können auf den kompletten Katalog zugreifen und die Bücher dort anlesen; maximal 3 Bücher pro Monat können – ohne Werbeeinblendung – komplett gelesen werden, auch ohne Internetverbindung im Offline-Modus.
  • Die Nutzer können Passagen aus den Büchern über Soziale Netzwerke „sharen“.
  • Die Nutzer können anderen Lesern bzw. deren individuellen Bücherregale „folgen“.

Mehr zum Thema Abomodelle im Dossier von buchreport.de

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