Da sich Open Access „immer mehr durchsetzt“, vollzieht Springer den „nächsten logischen Schritt“: Der Wissenschaftsverlag bietet künftig auch die Möglichkeit, Bücher als Open Access zu verlegen.
Künftig könne somit jede Online-Ausgabe eines Open-Access-Buchs über die Plattform „SpringerLink“ von jedermann kostenfrei gelesen werden, so der Verlag. Es gebe eine starke Nachfrage und ein wachsendes Interesse an Open Access-Büchern, begründet Bettina Goerner, Managerin für Open Access bei Springer, die Entscheidung.
Das Modell:
- Der Autor bzw. Herausgeber behält das Copyright für das Open Access-Buch und jedes einzelne Kapitel.
- SpringerOpen Bücher erscheinen unter der Creative Commons Attribution Non-Commercial (CC BY-NC) Lizenz, die die freie Verbreitung der Inhalte und die freie Weiterverwertung für nicht-kommerzielle Zwecke unterstützt, solange der Autor/Herausgeber korrekt zitiert wird.
- Die Bücher werden im Verzeichnis für Open Access-Bücher DOAB (Directory of Open Access Books) gelistet und seien somit schnell und einfach zu finden.
„Springers Initiative hilft, Open Access auch für Lehr- und Fachbücher als rentables Publikationsmodell zu etablieren“, lobt Eelco Ferwerda, Director of the Directory of Open Access Books and the OAPEN Foundation, die Option.
Bislang hat Springer ausschließlich Zeitschriften unter Open Access veröffentlicht:
- 2004 hat der Wissenschaftsverlag begonnen, einzelne Zeitschriftenartikel als Open Access-Beitrag innerhalb seiner traditionellen Zeitschriften unter der Marke „Springer Open Choice“ zu veröffentlichen.
- 2008 kaufte Springer BioMed Central und dadurch wurde nach eigenen Angaben zum weltweit größten Open Access-Verlag.
- 2010 startete der Wissenschaftsverlag ein weiteres Open Access-Portfolio unter dem Namen „SpringerOpen“. Es umfasst heute 95 Open Access-Zeitschriften und hat seit Januar 2012 die interdisziplinäre Open Access-Zeitschrift„SpringerPlus“ im Programm, die Artikel aus allen STM-Fachbereichen publiziert.
- Seit August 2012 publiziert Springer auch Open Access-Bücher. Die ersten SpringerOpen-Bücher werden auf der Internationalen Buchmesse in Beijing (29. August bis 2. September 2012) vorgestellt.
Ein Interview mit Bettina Goerner über die Forderung der EU-Kommission, alle Forschungsergebnisse auf Open-Access-Plattformen zu veröffentlichen, lesen Sie im aktuellen buchreport.magazin September 2012 (hier zu bestellen).
Springer macht sich also daran, einen weiteren Markt kaputt zu machen. Welch innovatives „Geschäftsmodell“! Herzlichen Glückwunsch an den BESTEN Konzern.