Die Front der Freunde des harten Digital Rights Managements (DRM) ist immer schwächer besetzt. Nachdem sich unter anderem die beiden großen Publikumsverlagsgruppen Bonnier und Holtzbrinck vom restriktiven harten DRM verabschiedet haben, rückt die Kopierschutz-Frage auch bei Selfpublishern auf die Agenda.
Der marktführende Dienstleister Books on Demand (BoD) hat sich nun dazu entschlossen, seine Autoren bei Neuerscheinungen von E-Books frei entscheiden zu lassen, ob und wie sie ihre Titel vor Piraterie schützen wollen. Zur Auswahl stehen folglich die Optionen:
- hartes DRM,
- weiches DRM (digitales Wasserzeichen),
- kein DRM.
Bislang war bei E-Books, die über die Angebote „BoD Classic“ und „BoD Comfort“ veröffentlicht wurden, das harte DRM ohne weitere Auswahlmöglichkeiten voreingestellt. Bei „BoD E-Book“ und „BoD E-Short“ ließ sich zwischen hartem DRM und DRM-Verzicht wählen.
Um auch die Werke der DRM-kritischen Kunden nicht einfach der Online-Piraterie auszusetzen, geht das Unternehmen gegen illegale Kopien von BoD-Titeln auf Piraterie-Websites ab sofort aktiv vor. Unerlaubte Download-Links werden mittels Notice-and-Takedown-Verfahren aufgespürt und entfernt.
Dazu ist BoD im Namen der Autoren als Rechteinhaber befugt. Gerd Robertz, Sprecher der Geschäftsführung, erklärt den Schritt: „Immer mehr Titel im Self-Publishing sind von E-Book Piraterie betroffen – vor allem Top- und Longseller. Autoren stehen dem illegalen Treiben häufig ohnmächtig gegenüber. Als starker Partner an der Seite unserer Autoren wollen wir das ändern.“
Kommentar hinterlassen zu "Freie Wahl für Selfpublisher"