2010 ist es zu 205 Übernahmen und Beteiligungen in der deutschen Verlagsbranche sowie im Medienhandel gekommen. Das sind 4% weniger Abschlüsse als im Vorjahr, hat das Mergers-&-Akquisitions-Beratungsunternehmen Bartholomäus & Cie. (Frankfurt) in seiner Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2010“ gezählt. Allerdings ziehen die Transaktionen wieder an: Im zweiten Halbjahr stieg die Zahl der Abschlüsse.
Fast alle Marktsegmente verzeichneten weniger Transaktionen als 2009. Die meisten Aktivitäten waren im vergangenen Jahr in der Kategorie Fachmedien (insgesamt 53) zu verzeichnen, gefolgt von den Publikumsverlagen (43). Nur im Buchhandel und unter Buchverlagen wurden mehr Übernahmen gemeldet, wobei die großen Deals mit deutscher Beteiligung im Ausland erfolgten: Die Verkäufe der Buchclub-Beteiligungen von Bertelsmann in Spanien (Ciculo de Leitores) an Planeta und in Italien (Mondolibri) an Mondadori waren laut Bartholomäus der größte Abschluss im Buchhandel. Bei den Buchverlagen fand der Zusammenschluss von eigenständigen Musikverlagen in London, New York, Leipzig und Frankfurt zur Edition Peters Group die größte Aufmerksamkeit.
Für 2011 erwarten die Autoren eine weitere Intensivierung der M&A-Aktivitäten: „Die allgemeine Lage zu Beginn des Jahres 2011 hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert.“ In allen Marktsegmenten werde die Zahl der Unternehmen zunehmen, die durch Zukäufe wachsen wollen und auch über die erforderlichen Mittel verfügen. Vor allem der Anteil von Transaktionen mit digitalen Medien werde weiter wachsen.
In der Auswertung der Transaktionsstudie beschreibt das Beratungsunternehmen Bartholomäus & Cie. u.a. folgende Trends:
- Die großen Verlagsgruppen setzten auch 2010 den strategischen Umbau von Print- zu digitalen Medien konsequent fort. Die großen Verlage investierten fast ausschließlich in digitale Geschäftsmodelle und veräußerten zugleich überwiegend klassische Print-Beteiligungen.
- Mittelständische Verlage – das Gros der Unternehmen in dieser Branche – waren auch 2010 bei M&A-Investitionen spürbar vorsichtiger: Sie bevorzugten kleinere Deals und tätigten erneut mehr Objekt- und Programmkäufe, die mit weniger Risiken verbunden sind. Außerdem fuhren sie ihre Investitionen in digitale Geschäftsmodelle und im Ausland zurück.
Die Studie „Transaktionsmonitor 2010“ ist bei Bartholomäus & Cie. erhältlich:
www.ba-cie.de
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