Kat Menschik wurde 1968 in Luckenwalde (Brandenburg) geboren. Von 1992 bis 1999 studierte sie an der Hochschule der Künste Berlin Kommunikationsdesign und schloss als Meisterschülerin ab. In den 1990er Jahren war Menschik Mitherausgeberin von Comic-Magazinen, seit 1999 war sie auch als Comiczeichnerin tätig.
Menschik arbeitet heute als freie Illustratorin für das Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” und anderer deutscher Zeitungen und Magazine. Außerdem bebilderte sie mehrere Bücher. Seit 2016 gestaltet sie bei Galiani Berlin ihre eigene Buchreihe, darunter den Bestseller „Moabit“ von Volker Kutscher (2017) und Edgar Allen Poes „Unheimliche Geschichten“ (2018).
Wie hat Corona Ihre Arbeitsweise und Ihre Auftragslage verändert?
Mir geht es im Vergleich zu anderen Kollegen oder anderen Berufsgruppen immer noch sehr gut. Bisher sind keine Aufträge weggebrochen, ich arbeite für Zeitungen, Magazine und Buchverlage. Und ich arbeite konzentrierter und gefühlt mehr denn je. Ich bin auf dem Land, habe hier aber schon seit Jahren einen zweiten Schreibtisch, so dass ich meine Arbeit wie gewohnt erledigen kann. Im Mai habe ich ein nagelneues Buchprojekt beendet: In meiner illustrierten Reihe im Galiani Verlag erscheint im Herbst ein Buch, das Mark Benecke extra für die Reihe geschrieben hat. Das wird superschön, versprochen!
Wie haben Sie zu Ihrer Kunstform gefunden?
Ich arbeite jetzt schon seit ungefähr 25 Jahren als Illustratorin. Begonnen habe ich mit Comics. Entwickelt habe ich mich zur Zeitungs- und Buchillustratorin. Ich denke, eine künstlerische Entwicklung hängt auch immer ein bisschen mit den Chancen und Zufällen zusammen, die das Leben einem bietet. Mir hat das Leben einen Raum in der Buchbranche eröffnet. Darüber bin ich sehr glücklich, denn meine Aufgaben könnten abwechslungsreicher und schöner nicht sein.
Welche Themen interessieren Sie besonders?
Die Bandbreite ist fast unermesslich. Das liebe ich aber auch besonders. Denn ich denke mich immer wieder in neue Texte ein. Die Herausforderung ist für mich, zeichnerisch eine neue Qualität, eine neue Ebene für die Leser zu schaffen, die man den Texten im besten Falle gleichrangig gegenüber- oder besser nebeneinander stellt. Also eine zweite Geschichte in Bildern zu erzählen, die nicht wiederholt, was man im Text lesen kann.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Dumont Kalenderverlag?
Wir arbeiten seit Jahren, ich würde sagen, freundschaftlich verbunden, miteinander. Es macht allen Spaß, aus einem großen Pool meiner Arbeiten Bilder auszusuchen und die jeweiligen Kalender thematisch sortiert zu planen.
Warum haben Sie diese Künstlerin ins Programm genommen?
Als Bilder- und Augenmensch, und das ist man als Kalendermacher ja irgendwie, will man Kat Menschiks ausdrucksstarken Bilderwelten Größe und Platz verschaffen, sie rausholen aus den Buchseiten und sie für ihre große Fangemeinde dauerhaft sichtbar machen. Was liegt da näher als ein opulenter Kalender? Zudem war das Risiko eines Kat-Menschik-Kalenders aus Vertriebssicht überschaubar, denn als die herausragende Illustratorin von Haruki Murakamis Werken und einer eigenen Buchreihe bei Galiani ist Kat Menschik im Buchhandel sehr bekannt.
Claudia Nölling-Schweers, Senior Editor DuMont Kalenderverlag
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