Was ändert sich auf dem Markt der Onlinedatenbanken für Juristen durch die Allianz von Wolters Kluwer und LexisNexis? Christian Lindemann (Foto), verantwortlich für die Strategie bei Wolters Kluwer Deutschland, beschreibt die Ziele der niederländischen Tochter.
Mit der Übernahme von LexisNexis formiert sich ein großer Wettbewerber von Beck Online und Juris. Welche Ziele verfolgen Sie mit Blick auf die Konkurrenten?
Wolters Kluwer Deutschland und LexisNexis Deutschland bilden zusammen den einzigen voll integrierten deutschen Anbieter von juristischen Informationslösungen. Mit der Übernahme und den Kernkompetenzen von Wolters Kluwer wird das Unternehmen sein Angebot gegenüber seinen Wettbewerbern weiter differenzieren: Wir werden das starke horizontale und Primärcontent getriebene Online-Angebot von LexisNexis mit den führenden Sekundärprodukten unserer Verlage Heymanns, Luchterhand, Werner und Carl Link zusammenführen. Damit werden wir in vielen Rechtsgebieten (z.B. Baurecht, Arbeitsrecht, Patentrecht, Familienrecht) auch im Online-Bereich eine führende Marktposition erreichen. Zudem wird Wolters Kluwer seine Kompetenz im Bereich Software und Workflowlösungen nutzen und sein Online-Angebot mit Wissensmanagement-Lösungen erweitern.
Welchen Anspruch haben Sie mit Blick auf Ihre Kunden?
Insgesamt hat Wolters Kluwer den Anspruch, nicht nur relevante Inhalte für die juristische Arbeit online zur Verfügung zu stellen, sondern die Wissensorganisationen ganzheitlich zu unterstützen. Das bedeutet, dass Lösungsangebote auf allen Ebenen der Organisation integriert werden, also von der administrativen Ebene, etwa bei der Verwaltung einer Mandantenakte, über das Dokumentenmanagement bis hin zur Ebene des Wissens- und Informationsmanagements für die inhaltliche juristische Arbeit.
Die Konzentration auf dem Markt für juristische Onlinedatenbanken ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Erwarten Sie weitere Allianzen?
Wolters Kluwer Deutschland ist immer bestrebt, sein Produkt- und Leistungsangebot im Sinne der Kundenbedürfnisse zu ergänzen. Und das nicht nur durch Akquisitionen, sondern auch durch Kooperationen und Partnerschaften. Lexis Nexis lizensiert zu diesem Zwecke bereits starke Inhalte z.B. aus dem Hause Otto Schmidt. Alle unsere Inhalte stehen auf einer einheitlichen Online-Plattform zur Verfügung. Das ist eine sehr gute Basis, um Kooperationen mit weiteren Partnern möglich zu machen – diese werden von uns explizit angestrebt.
Wohin geht die Reise bei den Onlinedatenbanken für Juristen?
Auch im juristischen Bereich steigen die Anforderungen an Effizienz im Arbeitsprozess ständig. Hier gewinnenen entspreched integrierte Workflow und Research-Lösungen an Bedeutung.
Welche neuen Akzente setzen Sie bei LexisNexis?
Mit der Akquisition von LexisNexis können alle Prozessschritte der juristischen Arbeit von der Informationsbeschaffung (Online- und Print-Produkte, Primär- und Sekundärcontent, Rechtsgebietsspezifische Verticalportale) über die Kanzlei- und Prozessorganisation (Workflow- und Office-Management-Lösungen) bis hin zu Wissensmanagement und Contentintegration unterstützt werden. Wir werden diese Prozessintegration mit innovativen Lösungen weiter voran treiben und auch anbieterübergreifende Informations- und Serviceprodukte schaffen.
Die Fragen stellte Daniel Lenz
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