Während der stationäre Buchhandel schwach in die Weihnachtssaison gestartet ist, melden die Onliner deutlich zweistellige Umsatzzuwächse. Im Interview mit buchreport.de blickt Gerd Robertz, Chef von buecher.de, auf die entscheidenden Wochen des Jahres.
Gestern hat ihre Schwester Weltbild für die Online-Schiene im November ein Umsatzplus von 30% vermeldet. Der stationäre Buchhandel lahmt demgegenüber. Wie ist das Geschäft bei Ihnen angelaufen?
Wir wachsen auch stark und hatten daher einen guten Start ins Weihnachtsgeschäft – deutlich zweistellig. Fürs gesamte Jahr rechnen wir mit einem Umsatzplus von rund 15%.
Wie erklären Sie sich die Online-Offline-Divergenz?
Die Onlinehändler profitieren davon, dass immer mehr Kunden dem Internethandel trauen und mit den Shops zufrieden sind.
Also eine Kannibalisierung gegenüber dem stationären Handel, der Service abgebaut hat?
Möglicherweise, allerdings weniger im Buchbereich – dort wird der Markt durch die Onlinehändler noch ausgeweitet –, wohl aber bei sonstigen Geschenkartikeln.
Was sind die Umsatztreiber 2009?
Wir wachsen bei Büchern sowie anderen Artikeln wie Film, Musik oder Spielen gleich schnell. Hinzugekommen sind in diesem Jahr E-Books.
Ein kleines Pflänzchen für die Onliner.
Ja, aber eines, das schneller wächst, als ich es mir vor einem halben Jahr hätte wünschen können. Wir erwirtschaften immerhin deutlich fünfstellige Umsätze pro Monat.
Früher war die Versandkostenfreiheit im Wettbewerb der Shops für den Kunden einer der wichtigsten Faktoren. Was ist heute kriegsentscheidend?
Die Versandkostenfreiheit ist heute nicht mehr ausreichend. Jeder Shop hat seine eigenen Stärken. Wir profilieren uns mit vielen Inhalten zu den Artikeln wie etwa Rezensionen aus der „FAZ“ zu den Büchern sowie vielen Kundenbewertungen. Unser Fokus liegt stark auf der Medienwelt – Reifen werden Sie bei uns nie kaufen können.
Die Fragen stellte Daniel Lenz
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