Bedrich Fritta war während seiner Inhaftierung im Ghetto Theresienstadt mit der Leitung des Zeichensaales der Technischen Kanzlei betraut, die u. a. Propagandamaterial zu erstellen hatte, um die Öffentlichkeit über die Realität im Lager zu täuschen. Mehreren Zeichnern um Fritta gelang es, unzählige illegale Werke über die wirklichen Zustände anzufertigen und hinauszuschmuggeln, was schließlich zu Verhaftung, Verhör und Deportation führte. Fritta schaffte es jedoch im letzten Moment, einige seiner Zeichnungen zu verstecken – darunter ein Buch, das er seinem Sohn Tommy zum dritten Geburtstag gemalt hatte. Fritta wurde 1944 in Auschwitz-Birkenau getötet. 1945 konnten seine Werke von seinem Freund und Kollegen Leo Haas geborgen werden, der auch Frittas Sohn Tommy adoptierte.
Dieses Buch ist ein zutiefst anrührendes Zeugnis der Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Das Buch ist für den heute 74-jährigen Tommy alles gewesen, was ihm von seinen Eltern geblieben ist. Seine Geschichte vermag Kindern wie Erwachsenen – wie nur wenige andere Zeugnisse – vor Augen zu führen, was Theresienstadt, was der Holocaust für die Opfer damals bedeutete und wie er ein Leben lang nachwirkt.
Bedrich Fritta, Walter Koschmal (Hrsg.):
Für Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt
Pustet Verlag, 128 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-7917-2685-4
24,95 € (D), 25,70 € (A), 35,50 SFr
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