In der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ lobt Joseph Hanimann den Roman „Waltenberg“, das Debüt des 1945 in Tunesien geborenen Schriftstellers Hédi Kaddour (Foto) als „fulminanten Epochenroman über Europa“, der den Leser über alle Fülle hinweg von Anfang bis Ende fessele und von Grete Osterwald kongenial übersetzt sei.
Der Schweizer Kurort Waltenberg sei darin Kulisse, geheimer Begegnungsort, Schaltzentrale und Seelenlandschaft eines Jahrhundertgefühls, „ein allegorischer Brennspiegel in alpiner Höhenlage, in dem die sich verlaufenden Geschichtsstränge sich immer neu bündeln“.
Die chronologisch vor- und zurückspringenden Ereignisse katapultierten einander über Kontinente und Epochen hinweg, wobei der Autor „dutzendweise Anekdoten aus der schwallhaft direkten Rede der Figuren kullern“ lasse.
Gebirgs-Belle-Époque, Pariser Vorkriegs-Tango, Todesschweigen in der Résistance, Eisenhowers „Pfoten weg!“ gegen McCarthys Hexenjagdinstinkt, Breschnews Zwischeneiszeit im geopolitischen Tauwetter gehen ineinander über. Dabei halte Kaddour den Leser mit unwiderstehlichem Witz bei Laune.
Hédi Kaddour: Waltenberg. Eichborn Verlag 2009, 29,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 30)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Sebastian Barry: Ein verborgenes Leben. Steidl-Verlag 2009, 19,90 Euro
nzz.ch
Greg Grandin: Fordlandia. The Rise and Fall of Henry Ford“s Forgotten City. Metropolitan Books, New York 2009, 27,50 US-Dollar
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Kristof Magnusson: Das war ich nicht. Verlag Antje Kunstmann 2010, 19,90 Euro
„Zeit“ (S. 44)
Friedrike Mayröcker: dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif. Suhrkamp Verlag 2009, 22,80 Euro
„Zeit“ (S. 43)
Ana Novac: „Die schönen Tage meiner Jugend“. Verlag Schöffling & Co. 2009, 22,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 30)
Dorothea Razumovsky: Letzte Liebe. Weissbooks-Verlag 2009, 18,80 Euro
nzz.ch
Rainer Maria Rilke: Briefe an die Mutter. Hrsg.: Hella Sieber-Rilke. Insel Verlag 2009, 78 Euro
„Zeit“ (S. 43)
Barbara Vine: Das Geburtstagsgeschenk. Diogenes 2009, 22,90 Euro
„Zeit“ (S. 44)
Sachbuch
Friedrich Balke: Figuren der Souveränität. Verlag Wilhelm Fink 2009, 58 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Nicholas Boyle: Kleine deutsche Literaturgeschichte. C. H. Beck 2009, 17,90 Euro
fr-online.de
Horst Bredekamp: Michelangelo. Fünf Essays. Verlag Klaus Wagenbach 2009, 22,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Norman Davies: Die große Katastrophe. Europa im Krieg 1939–1945. Verlag Droemer/Knaur 2009, 36 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Karl-Markus Gauß: Die fröhlichen Untergeher von Roana. Unterwegs zu den Assyrern, Zimbern und Karaimen. Zsolnay Verlag 2009, 17,90 Euro
„Zeit“ (S. 44)
Anselm Grün: Das große Buch vom wahren Glück. Herder 2009, 12 Euro
„Bild“ (S. 4), bild.de
Gerhard A. Ritter: Wir sind das Volk! Wir sind ein Volk! Geschichte der deutschen Einigung. C.H. Beck 2009, 12,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Gerhard Roth: Die Stadt. Entdeckungen im Inneren von Wien; S. Fischer Verlag 2009, 20,95 Euro
„Zeit“ (S. 44)
Ulf Schmidt: Hitlers Arzt Karl Brandt. Medizin und Macht im Dritten Reich. Aufbau Verlag 2009, 29,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)
Hans Dieter Zimmermann: Tschechien. Verlag C. H. Beck 2009, 18 Euro
nzz.ch
VORAUSGESEHEN – Bücher im Kino
„Der Film ist keine Wiederholung der Besteigung von 1970“, sagt Reinhold Messner über „Nanga Parbat“. „Es ist einfach eine starke Geschichte einer Bruderfreundschaft und von der Rivalität unter Bergsteigern.“
Vor 40 Jahren verlor die Bergsteiger-Legende seinen Bruder Günther am 8125 m hohen Berg im Himalaja, der seit 1895 insgesamt 66 Bergsteiger das Leben kostete. Wie Günther Messner ums Leben kam, ist bis heute noch nicht restlos geklärt. Der Film „Nanga Parbat“ von Joseph Vilsmaier schildert die Seite von Reinhold Messner, der dem Projekt aufgrund des faschistisch aufgeladenen Bergsteigerfilms der 30er- Jahre zunächst skeptisch gegenüberstand, später jedoch als technischer Berater diente.
Das lange vergriffene Buch „Die rote Rakete am Nanga Parbat“, das Reinhold Messner über die Geschehnisse geschrieben hat, wurde von Malik mit einem neuen Vorwort und ergänzenden Fotos im Januar neu aufgelegt. Hans Saler, der ebenfalls an der Expedition teilnahm, schildert die Ereignisse in der 4. Auflage seines Buches „Zwischen Licht und Schatten“ im A1 Verlag.
Der Film „Nanga Parbat“ kommt heute in die Kinos.
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