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Fundament der Zusammenarbeit zerstört

Das mit der Umbenennung in ebook.de von Libri forcierte Endkundengeschäft wird vom Sortimenter-Ausschuss scharf kritisiert: Libri habe „den Weg der Partnerschaft mit dem Sortiment verlassen“, heißt es in einem Apell vom Branchenparlament. 
Die Aktivitäten von ebook.de richteten sich „sehr aggressiv“ gegen die Buchhandelskunden. Damit mache Libri deutlich, dass man den Markt der Zukunft „nur noch auf eigene Rechnung bestreiten“ wolle, so der Vorwurf der Buchhändler.
Die Forderungen des Sortimenter-Ausschuss an Libri:
  • Das Unternehmen solle „den Preiskampf bei Readern einzustellen und Reader auf ebook.de nicht länger günstiger anbieten, als der Buchhandel sie für seine Kunden über Libri anbieten kann“. Hintergrund: Libri bietet den Sony-Reader PRS-T2 auf ebook.de für 99 Euro an – und damit deutlich günstiger als die unverbindliche Preisempfehlung von 139 Euro. Aufgrund der Preisreduktion auf ebook.de hat Libri auch die Einkaufspreise für Buchhändler herabgesetzt: Jetzt entspricht der Einkaufspreis dem Verkaufspreis – Händler können also mit dem Preis von ebook.de mithalten, machen dann aber keinen Gewinn. 
  • Auch soll Libri es unterlassen, über ebook.de „die Kundendaten des Sortiments weiter zu Werbezwecken zu verwenden“. Libri hatte dagegen im Oktober im Gespräch mit buchreport betont, dass die Geschäftsbereiche und die Kundendaten immer schon sauber voreinander getrennt seien.
  • Libri soll es dem Sortiment ermöglichen, auf allen eigens vertriebenen E-Readern den Shop der Buchhandlung vorzuinstallieren. Bislang gibt es drei vorinstallierte Buttons auf dem Sony-Reader: Neben dem (noch in die Leere führenden) Link zum (noch nicht in Deutschland gelaunchten) Sony-Shop können die Reader-Nutzer direkt auf ebook.de klicken oder über den alternativen Link aus einer Liste von Buchhandlungen ihre Buchhandlung auswählen.
  • Zudem forden die Sortimenter Libri auf, „die Gutscheinpraxis, die sogar eine Barauszahlung möglich mache, einzustellen“. Gemeint sind die Newsletter-Aktionen, die Libri im Namen der Buchhandlungen an Endkunden versendet. Dabei bietet Libri Gutscheine an, die eigentlich ausschließlich im Online-Shop eingelöst werden sollen. Viele Kunden gehen aber offenbar mit dem Gutschein in die Läden und fordern eine Barauszahlung. 
„Der Verband möchte den E-Book-Zwischenhandel teilverstaatlichen“

Der Vorstoß des Sortimenterausschusses sorgte am Donnerstag im Branchenparlament für hitzige Diskussionen: Den Vorwurf, das Barsortiment stelle sich mit seinen E-Reader- und Gutschein-Offerten in Konkurrenz zum stationären Buchhandel, konnte Libri-Geschäftsführer Moritz Hagenmüller nicht nachvollziehen: „Der E-Book-Markt ist nicht spartenrein. Ein möglichst vielfältiger und fragmentierter Handel muss das Ziel bleiben. Der Verband möchte den Zwischenhandel im E-Book-Bereich teilverstaatlichen.“

Dass diese Diskussion noch gehörig Zündstoff birgt, ließ die Bemerkung von Osiander-Chef Hermann-Arndt Riethmüller erahnen, der meinte, Libri sei „noch“ Handelspartner der Osianderschen und Konsequenzen ankündigte. 

Im Oktober noch hatte Libri gegenüber buchreport von „vereinzelter Kritik“ gesprochen. Die meisten Kunden hätten die Trennung der Geschäftsbereiche in Libri (für Buchhandelskunden) und ebook.de (für Endkunden) befürwortet, weil „wir den Multichannel-Ansatz jetzt schneller vorantreiben können, als es über zwei Gesellschaften möglich war“, so Libri-Geschäftsführer Hans-Peter-Kübler damals.

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